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G4 – die nächste Generation der Berichterstattung

Gut zwei Jahre haben die Beratungen gedauert, nun ist es da, das neue, umfassend überarbeitete Standardwerk für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Auf der Global Conference on Sustainability and Reporting wurde GRI 4 als neuer Standard vorgestellt. Zukünftig wird nicht umfangreicher, sondern besser berichtet. Bis 2015 ist die Umstellung für berichtende Unternehmen möglich.

Amsterdam (csr-news) > Gut zwei Jahre haben die Beratungen gedauert, nun ist es da, das neue, umfassend überarbeitete Standardwerk für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Auf der Global Conference on Sustainability and Reporting wurde GRI 4 als neuer Standard vorgestellt. Zukünftig wird nicht umfangreicher, sondern besser berichtet. Bis 2015 ist die Umstellung für berichtende Unternehmen möglich.

„Die G4 Richtlinien sind einzigartig, sie wurden in Absprache mit Hunderten von Experten aus der ganzen Welt geschaffen“, so GRI Chief Executive Ernst Ligteringen. Es galt die guten Aspekte aus der Vergangenheit aufzunehmen und mit Lösungen zu verbinden, die helfen, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Eine dürfte der Schritt zur integrierten Berichterstattung sein, eine andere, die weitere Verbreitung der Berichterstattung über sozialen und ökologischen Folgen des wirtschaftlichen Handelns. Die deutlichste Veränderung ist die Konzentration auf das „Wesentliche“. Unternehmen sollen genau die Felder identifizieren, in denen sie die bedeutendsten Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt und Gesellschaft sehen. Dadurch könnten Berichte interessanter werden, denn die Unternehmen müssen sich auf die zentralen Themen konzentrieren und diese dann auch klar benennen, andere Aspekte fallen dafür weg. Voraussetzung dafür ist ein intensiver Dialog mit den wichtigsten Stakeholder-Gruppen bereits im Vorfeld der Berichterstattung. So wird zukünftig vielleicht nicht über eher wenig relevante Randbereiche berichtet, sondern stattdessen über den Kern des geschäftlichen Handelns und durch diese Fokussierung entstehen vielleicht auch glaubwürdigere Berichte.

GRI 4 kann und soll auch den Weg zur integrierten Berichterstattung ermöglichen und erleichtern. Grundsätzlich gilt G4 zwar nach wie vor als eigenständiges Werk zur Berichterstattung, die vollständige Integration sei aber machbar und wohl auch gewünscht. Anlehnungen an andere Regelwerke beschränken sich auf den UN Global Compact sowie die OECD-Richtlinien für multinationale Konzerne. Für beide wird die Erstellung der Fortschrittsberichte unter Einbeziehung eines Zusatzfragebogens mit abgedeckt. Nicht berücksichtigt wurde dagegen die inzwischen weitverbreitete ISO 26000, und zwar vor allem, weil die Norm kostenpflichtig ist. Eine weitere wichtige Änderung betrifft die Anwendungsebenen. Die bisherigen Level A,B und C werden zukünftig durch die Bewertungen „core“ und „comprehensive“ ersetzt. Die schrittweise Einführung einer Nachhaltigkeitsberichterstattung wird dadurch erschwert bzw. sogar unmöglich gemacht. Denn die Wesentlichkeit als zentrales Motiv der Berichterstattung muss zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie führen und insofern sind Handeln und darüber berichten zukünftig vielleicht eher aus einem Guss.

Download der neuen G4 Richtlinien: Teil 1 und Teil 2


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