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Leitfaden: Antikorruptionsmaßnahmen für Unternehmen

Wie können mittelständische Unternehmen wirksame Antikorruptionsmaßnahmen entwickeln und umsetzen? Der Initiativkreis zur Korruptionsprävention im Bundesinnenministerium hat dazu nun in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsprüfern von KPMG einen Leitfaden veröffentlicht. Nach einer Art Baukastenprinzip können die Organisationen die für sie jeweils passenden Maßnahmen auswählen oder ihr bereits vorhandenes Compliance-System prüfen.

Berlin (csr-news) > Wie können mittelständische Unternehmen wirksame Antikorruptionsmaßnahmen entwickeln und umsetzen? Der Initiativkreis zur Korruptionsprävention im Bundesinnenministerium hat dazu nun in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsprüfern von KPMG einen Leitfaden veröffentlicht. Nach einer Art Baukastenprinzip können die Organisationen die für sie jeweils passenden Maßnahmen auswählen oder ihr bereits vorhandenes Compliance-System prüfen.

„Gemeinsam gegen Korruption“ heißt das Werk und ist eine praktische Anleitung zur Förderung und Umsetzung regelgerechten und integeren Verhaltens in deutschen Unternehmen und Behörden gibt. Insbesondere mittelständischen Betrieben vermittelt sie praxisgerechte Anregungen für die Ausgestaltung effektiver Antikorruptionsmaßnahmen. Erarbeitet wurde der Leitfaden vom Initiativkreis zur Korruptionsprävention unter Mitwirkung von KPMG. Dieser wurde im Jahr 2010 vom Bundesministerium des Inneren und KPMG gemeinsam ins Leben gerufen. Teilnehmer sind unter anderem Chief Compliance Officer (CCO) großer Industrieunternehmen (u.a. Bilfinger Berger SE, Deutsche Bahn AG, IVG Immobilien AG, Siemens AG und ThyssenKrupp AG), die Korruptionsbeauftragten großer Bundesministerien (u.a. des Verteidigungsministeriums oder des Ministeriums für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung) sowie Vertreter der Bundesagentur für Arbeit. Ziel des Initiativkreises ist es, durch eine gemeinsame Strategie die Korruptionsprävention an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Bundesverwaltung zu verbessern.

Der Leitfaden enthält keine rechtlich verbindlichen Vorgaben oder Handlungsempfehlungen der Bundesregierung, vielmehr sollen Fragen beantwortet werden, die sich Unternehmen stellen, wenn sie Korruption vorbeugen wollen. In fünf Schritten, angefangen bei der Führungsebene mit ihrer Haltung zur Korruptionsprävention, über die Risikobewertung und entsprechende Maßnahmen bis hin zur Umsetzung einer auf Antikorruption ausgerichteten Unternehmenskultur. Vor allem die Führungsebene eines Unternehmens sollte sich fragen, ob es eine klare und widerspruchsfreie Haltung zum Thema gibt und ob diese auch überzeugend kommuniziert wird. Darauf folgt die vielleicht entscheidendste Frage: Wie verhalte ich mich selber, vor allem in schwierigen und wenig eindeutigen Situationen? Letztlich münden die Erkenntnisse in einer entsprechenden Organisationskultur. Aktuelle Untersuchungen belegen, dass die organisationsweite Akzeptanz von Compliance-Maßnahmen (und damit auch von Präventionsmaßnahmen gegen Korruption) entscheidend von der Organisationskultur abhängen. Es gibt Eigenschaften einer Unternehmenskultur die Korruption begünstigen oder eben das Gegenteil erreichen. Der erste Schritt zur Vermeidung ist die offene Auseinandersetzung mit dem Thema und eine ehrliche Risikoanalyse. Es geht nicht darum jedes erdenkliche Fehlverhalten von Mitarbeitern bereits im Vorfeld zu erkennen und zu verhindern, sondern es geht um die Vermeidung systematischen Fehlverhaltens.

Der nun veröffentlichte Leitfaden ist eine Erweiterung des bereits 2011 veröffentlichten Leitfadens zum Thema „Annahme von Belohnungen und Geschenken“. Beide Publikationen können auf der Internetseite des Bundesinnenministeriums abgerufen werden:


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