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Tourismus: Schulungsprogramm bringt Nachhaltigkeit in die Reisebüros

In den Reisebüros fehlen oftmals die notwendigen Kenntnisse um die Kunden zum Thema Nachhaltigkeit beraten zu können, dies hat eine Studie über Reisemittler im vergangenen Jahr gezeigt. Die Nachhaltigkeitsinitiative Futouris und der Deutsche Reise Verband (DRV) haben daraufhin das Trainingsprogramm Green-Counter entwickelt. Im Rahmen des Programms haben erste Reiseveranstalter und Reisebüroketten nun eigene Schulungskonzepte entwickelt und getestet.

Berlin (csr-news) > In den Reisebüros fehlen oftmals die notwendigen Kenntnisse um die Kunden zum Thema Nachhaltigkeit beraten zu können, dies hat eine Studie über Reisemittler im vergangenen Jahr gezeigt. Die Nachhaltigkeitsinitiative Futouris und der Deutsche Reise Verband (DRV) haben daraufhin das Trainingsprogramm Green-Counter entwickelt. Im Rahmen des Programms haben erste Reiseveranstalter und Reisebüroketten nun eigene Schulungskonzepte entwickelt und getestet.

Die führenden deutschen Reisebürokooperationen TUI Leisure Travel (TLT) und Lufthansa City Center (LCC) sowie der Studien- und Erlebnisreiseveranstalter Gebeco haben das Schulungskonzept „Erlebbare Nachhaltigkeit“ in einer Testphase erfolgreich erprobt. In vier kombinierten Theorie- und Praxismodulen wird den Expedienten das notwendige Expertenwissen für den Verkauf von nachhaltigen Reiseprodukten vermittelt. Die Basis bildete ein Online-Training, ergänzt durch ganztägige Präsenzseminare, in denen die relevanten Aspekte eines nachhaltigen Tourismus vertieft werden. Herzstück des Pilotprojekts ist allerdings eine achttägige Seminarreise nach Südafrika. Dort wird den Teilnehmern der positive Einfluss eines nachhaltigen Tourismus anhand konkreter sozialer und ökologischer Projekte im Land verdeutlicht. Dazu wurden zwei Futouris-Projekte in der Nähe von Kapstadt besucht, beispielsweise das Projekt „LifeCycle“, bei dem Bewohner des Townships Masiphumelele zu Radführern ausgebildet werden. Mit den anschließend zur Verfügung gestellten Fahrrädern wird den jungen Südafrikanern ermöglicht, sich und ihren Familien eine Existenzgrundlage zu schaffen. In Gesprächen und Workshops mit den Verantwortlichen der Organisation „Fair Trade in Tourism South Africa (FTTSA)“ wurden die Erlebnisse vertieft und weiteres Verständnis für die Belange vor Ort geschaffen. Gegen Ende eines jeden Reisetages reflektierten die Teilnehmer ihre Erlebnisse und diskutierten über die Wirksamkeit der besuchten Projekte. Wieder zurück in Deutschland wurden die gewonnenen Erkenntnisse, von der Einbindung sozialer und ökologischer Projekte als Reisebausteine bis hin zur CO2-Kompensation, auf einem Nachbereitungsseminar aufgearbeitet.

„Sorgfältig geschulte Mitarbeiter sind die Basis, um das Thema Nachhaltigkeit an den Counter zu bringen und den Kunden so eine umfassende, kompetente Beratung bieten zu können,“ erklärt Jens Hulvershorn, Vorstand von Futouris und Vertriebschef von Gebeco, der das gesamte Projekt mit betreut hat. „Wir freuen uns daher, dass das neue Trainingsformat in der Pilotphase so gut von den Expedienten angenommen wurde“. Das Feedback der Teilnehmer war in der Tat durchweg positiv. „Nachhaltigkeit im Tourismus? Vor der Schulung konnte ich mir darunter kaum etwas vorstellen. Wie viel wir durch nachhaltigen Tourismus in anderen Ländern bewegen können, war mir völlig neu, sagte Bianca Wulz vom MTR-Reisebüro Lufthansa City Center in Schwalbach am Taunus. Richard Börschel, FIRST REISEBÜRO in Laichingen, geht sogar noch einen Schritt weiter: „Dieses Projekt hat mich verändert. Mir ist klar geworden, dass es Zeit ist, etwas zu unternehmen. Wenn wir anfangen in unseren Reisebüros größeren Wert auf Nachhaltigkeit zu legen, heben wir uns nicht nur positiv von der Masse ab, sondern sind ein glaubwürdiges Vorbild für die Branche“. Künftig könnte es zwei derartige Reisen pro Jahr geben, zumindest wird dies im Rahmen des Programms „Green-Counter“ angestrebt. Darüber hinaus wird derzeit an einem Volunteering-Konzept gearbeitet. Bereits ab dem nächsten Jahr sollen Freiwillige aus den Reisebüros für bis zu zwei Monate in einem der Futouris-Projekte mitarbeiten.

 


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