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Kunststoffmesse K13 – Lösungen für die Zukunft

Ein blaues Plastikpferd macht Karriere. Während der internationalen Kunststoffmesse K13 wurde das Pferd mitten in der Düsseldorfer Innenstadt produziert und an die Passanten verteilt. Die Branche will ihr Image aufbessern und die eigene Nachhaltigkeitskompetenz unter Beweis stellen.

Düsseldorf (csr-news) > Ein blaues Plastikpferd macht Karriere. Während der internationalen Kunststoffmesse K13 wurde das Pferd mitten in der Düsseldorfer Innenstadt produziert und an die Passanten verteilt. Die Branche will ihr Image aufbessern und die eigene Nachhaltigkeitskompetenz unter Beweis stellen.

Das Pferd stammt aus der Kollektion des Spielwarenherstellers Playmobil und wird bereits seit 1974 produziert. Als Symbol für die Nachhaltigkeitsinitiative der Kunststoffbranche wird es verwendet, weil seine Herstellung heute 80 Prozent weniger Energie benötigt als damals und die Produktionsabfälle werden inzwischen zu einhundert Prozent wiederverwertet. Blue Competence heißt die die Initiative des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), der auch 55 Unternehmen aus der Kunststoff- und Kautschukindustrie beigetreten sind. Zur Eröffnung der Messe sprach Ex-Außenminister Joschka Fischer über Nachhaltigkeit und industrielle Verantwortung. Er hält die Initiative für eine „gute Sache“, wünscht sich aber „dass diese Aktion noch mehr Drive aufnimmt“. Auf der K13 präsentierten sich rund 60 Unternehmen als Partner von Blue Competence, um mit ihren Produkten und Lösungen den Nachhaltigkeitsstand der Branche zu demonstrieren. Im Zentrum stehen dabei die Themen Energie- und Ressourceneffizienz. In den vergangenen vier Jahrzehnten konnte der durchschnittliche Energieverbrauch in der Branche bereits um 50 Prozent gesenkt werden, während sich die Produktivität verdreifacht hat. Bis 2020 sollen weitere 20 Prozent eingespart werden. Zukünftig sollen die Verbrauchswerte von Kunststoff- und Gummimaschinen dank einheitlicher Standards zur Energiemessung transparenter werden. Besonderen Wert legt die Branche auch auf ihre Fortschritte beim Kunststoffrecycling. „Heute verwerten wir nahezu alle Kunststoffprodukte und stehen damit weltweit an der Spitze“, Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Fachverbandes der deutschen Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen. In Deutschland werden inzwischen  99 Prozent des Kunststoffabfalls verwertet und das Recyclat ist immer reiner.

Bereits im Vorfeld der Messe wurde der diesjährige „Kunststoff-Nachhaltigkeitspreis“ verliehen. Mit dem Kunststoff-Nachhaltigkeitspreis werden Pionierarbeiten im Bereich von Kunststoffen und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Ausgezeichnet wurde Peter Orth, freier Berater im Bereich Kunststoff und Nachhaltigkeit und ehemaliger Hauptgeschäftsführer des Kunststofferzeugerverbands PlasticsEurope Deutschland. Die Auszeichnung würdigt den Einsatz Peter Orths für eine ökoeffiziente Kunststoffverwertung und den erfolgreichen Dialog zwischen den Beteiligten aus Kunststoff- und Verwertungsindustrie sowie Politik und Wissenschaft. Aber es gab noch mehr zu feiern – 100 Jahre PVC. An dieses Jubiläum erinnert die Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V. (AGPU) auf der K13. Am 4. Juli 1913, erhielt der deutsche Chemiker Fritz Klatte aus Frankfurt-Griesheim das Patent für den industriellen Herstellungsprozess von PVC. „Besonders ist das Jahr 2013 aber auch deshalb, weil sich die AGPU mit ihren Mitgliedsunternehmen aus der PVC-Branche seit 25 Jahren für den Werkstoff PVC engagiert: Mit immer neuen Ideen und einer professionellen Kommunikation, die sich kontinuierlich wandelt“, sagte Axel Bruder, Vorstandsvorsitzender der AGPU. Dazu zählt auch der intensive Dialog mit Entscheidern aus Politik, Wirtschaft, Handel und NGOs. Inzwischen hat die Akzeptanz von PVC wieder zugenommen unter anderem auch, weil die positiven Materialeigenschaften mit zeitgemäßen Recyclingkonzepten verbunden wurden. Mit der Präsentation eines Entwurfes für ein vielseitig einsetzbares Mini-Haus aus recyceltem PVC feierte die AGPU auf der Kunststoffmesse K auch eine kleine Premiere. Entwickelt wurde das Konzept von vier jungen Architekten und zwei Produktdesignern aus Berlin. „Für uns war es ein spannender Prozess, zu lernen, mit dem Material umzugehen und die ihm eigenen Qualitäten zu entdecken, ohne zu versuchen, andere zu imitieren“, beschrieb Bastian Sevilgen vom Architekturbüro dreigegeneinen GbR in Berlin die Herausforderung bei diesem Projekt. Herausgekommen ist ein multifunktionales Mini-Haus, das sowohl als Gartenlaub taugt, als auch beispielsweise als Messepavillon.

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