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Umweltwirtschaft mit zuversichtlichen Erwartungen

München (csr-news) > Die deutsche Umweltwirtschaft hat sich nach dem Krisenjahr 2009 wieder deutlich erholt. Bei den mittelständischen Unternehmen aus dieser Branche nahmen in den Jahren 2010 und 2011 die Beschäftigtenzahlen leicht zu, und die Umsätze stiegen erheblich. Die Wachstumsaussichten sind gut, und die Arbeitskräfte sind hoch qualifiziert. Dies zeigen die Ergebnisse einer schriftlichen Umfrage, die das ifo Institut in den Jahren 2011 und 2012 im Rahmen eines Forschungsprojekts für das Umweltbundesamt durchgeführt hat. Nach den Umfrageergebnissen stellt sich die Umsatzentwicklung in den einzelnen Wirtschaftszweigen der mittelständischen Umweltwirtschaft folgendermaßen dar: Bei den Betrieben aus dem Verarbeitenden Gewerbe stieg der Umsatz in beiden Jahren ganz erheblich an, von 2009 auf 2010 um 34,4% und von 2010 auf 2011 nochmals um 26,8%. Auch die Entsorgungs- und Verwertungswirtschaft konnte vergleichbare Steigerungsraten von 33,7% bzw. 23,6% verzeichnen. Bei den zu einem Bereich zusammengefassten Dienstleistungs- und Handelsbetrieben fielen die Zuwächse mit 11,5% und 3,7% in den beiden Jahren dagegen schon deutlich geringer aus. Betriebe des Baugewerbes hatten 2010 noch einen leichten Umsatzrückgang von 2,3% zu verkraften, dem 2011 jedoch ein erheblicher Zuwachs um 33,7% folgte. Bei der Energie- und Wasserversorgung war es umgekehrt: Einer leichten Umsatzsteigerung von 1,4% im Jahr 2010 folgte 2011 ein Rückgang um 5,5%. Im Durchschnitt aller Umfrageteilnehmer stiegen die mit Umweltgütern erzielten Umsätze 2010 um 20,3% und 2011 um 11,7%. Neben den Umsatzsteigerungen konnte die mittelständische Umweltwirtschaft nach der Wirtschaftskrise auch deutliche Beschäftigungszuwächse verzeichnen. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Umweltgüterproduktion der Befragungsteilnehmer nahm 2010 um 5,5% und 2011 um weitere 2,7% zu, blieb damit allerdings hinter dem Umsatzwachstum zurück. Dies deutet auf Produktivitätssteigerungen hin, könnte aber auch darauf zurückzuführen sein, dass während der Krise teilweise auf Kurzarbeit ausgewichen wurde. Gleichzeitig ist die mittelständische Umweltwirtschaft nach den Umfrageergebnissen durch ein hohes Qualifikationsniveau der Beschäftigten geprägt.

In diesem weitgehend positiven Bild der mittelständischen Umweltwirtschaft sind zwei Aspekte als eher kritisch einzuschätzen: Erstens ist die FuE-Quote, gemessen als Anteil der Aufwendungen für umweltrelevante Forschung und Entwicklung an dem mit Umweltgütern erzielten Umsatz, nach den Umfrageergebnissen sehr niedrig und im Zeitverlauf sogar sinkend: 2009 lag sie bei 1,8%, 2010 sank sie auf 1,7% und 2011 nochmals auf 1,5%. Zweitens ist die mittelständische Umweltwirtschaft sehr stark vom Inlandsmarkt abhängig: 76,4% des erfassten umweltrelevanten Umsatzes wurden 2011 auf dem heimischen Markt erzielt. Die zukünftige Marktentwicklung wird von den Umfrageteilnehmern überwiegend optimistisch eingeschätzt. Die Befragungsteilnehmer erwarten für den Zeitraum 2013–2016 überwiegend steigende Umsätze und eine zunehmende Auslandsnachfrage, hinsichtlich Beschäftigung und Inlandsnachfrage dagegen eine eher stabile Entwicklung.


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