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Umfassende Dialoge sind lohnender Mehraufwand: Gugler veröffentlicht G4-Nachhaltigkeitsbericht

Positive Erfahrungen mit dem neuen Berichtsstandard G4 der Global Reporting Initiative (GRI) sammelt das österreichische Kommunikationshaus Gugler. „Der intensive Stakeholderdialog am Anfang des Prozesses hilft enorm, einen Fokus für die Berichterstattung zu bilden“, sagt Johannes Heiml, der als Gugler-Berater sowohl den eigenen Berichtsprozess begleitet als auch Kunden des Medienhauses unterstützt.

Melk (Wien) – Positive Erfahrungen mit dem neuen Berichtsstandard G4 der Global Reporting Initiative (GRI) sammelt das österreichische Kommunikationshaus Gugler. „Der intensive Stakeholderdialog am Anfang des Prozesses hilft enorm, einen Fokus für die Berichterstattung zu bilden“, sagt Johannes Heiml, der als Gugler-Berater sowohl den eigenen Berichtsprozess begleitet als auch Kunden des Medienhauses unterstützt.

Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten für diesen Dialog zu gewinnen, war für Gugler bei der Arbeit am aktuellen Nachhaltigkeitsbericht kein Problem. Heiml: „Bei den Lieferanten haben sich unsere langfristigen Beziehungen ausgezahlt. Und unsere Mitarbeiter freuen sich, noch stärker in den Dialog eingebunden zu sein.“ Auch Medienvertreter hätten ohne Schwierigkeiten für umfassende Interviews gewonnen werden können. Die Wesentlichkeitsanalyse steht am Anfang eines Berichtsprozesses nach G4 und soll die für eine Nachhaltigkeitsberichterstattung wesentlichen Themen aus Stakeholdersicht erfassen. Daneben müsse ein Unternehmen auch für sich selbst festlegen, welchen Nachhaltigkeitsaspekten es eine besondere Bedeutung beimesse. Heiml: „Am Ende dieses Prozesses steht eine sinnvolle Schnittmenge aus den Stakeholdererwartungen und eigenen Schwerpunkten des Unternehmens.“

Folgt auf den arbeitsintensiven Dialogprozess am Anfang eine zielgenauere Aufarbeitung der Nachhaltigkeitsthemen, sodass der Aufwand für die Berichterstellung gegenüber früheren Jahren gleich bleibt? „Umfassende Dialoge zu führen bedeutet einfach einen Mehraufwand. Es hat sich aber klar gezeigt, dass diese Dialoge einen immensen Mehrwert für Strategieentwicklung und damit für das Unternehmen insgesamt hat.“, sagt Heiml.


Johannes Heiml

Bereits für die Jahre 2008 und 2010 hat Gugler Nachhaltigkeitsberichte publiziert. Der für die Veröffentlichung im Sommer 2014 vorgesehene dritte Bericht wird zugleich eine Umwelterklärung nach EMAS und eine Gemeinwohlbilanz enthalten. „Die kombinierte Berichterstattung nach GRI und Gemeinwohlbilanz ermöglicht Schnittmengen, allerdings nicht so viele, wie wir erwartet hätten“, sagt Heiml. Unsicher ist sich der CSR-Experte, ob die neuen G4-Richtlinien zu einer besseren Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsberichten beitragen werden: „Da werden Unternehmen voneinander lernen und es wird sich eine gemeinsame Praxis herausbilden.“

Gegründet wurde das Kommunikationshaus Gugler vor 25 Jahren. In seinen Bereichen Print, Marken- und Digitalkommunikation beschäftigt das Familienunternehmen knapp 100 Mitarbeiter an den drei Standorten an den drei Standorten Melk, Krems und St. Pölten. Nachhaltigkeit will das Medienhaus ganzheitlich leben: Eine ökologische Bauweise des Firmensitzes, die Bioküche mit umfangreichem vegetarischem Angebot oder ein Mobilitätsmanagement – Leihfahrräder für den Weg der Mitarbeiter vom Bahnhof zum Unternehmen – gehören zu den Aktivitäten.

Das Unternehmen im Internet:
www.gugler.at

Foto: Gugler bietet seinen Mitarbeitern gemeinsame Mahlzeiten in der hauseigenen Bioküche.

Verändert das Prinzip der Wesentlichkeit die CR-Berichterstattung?
Als einzigartig hat GRI-Chef Ernst Ligteringen die neue Generation der Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung G4 bezeichnet. Es geht um Klasse statt Masse. Nicht mehr über jeden Indikator muss berichtet werden, stattdessen steht das Prinzip der Materialität, der Wesentlichkeit im Vordergrund. Werden dadurch die Berichte besser oder wenden sich Unternehmen anderen Standards zu? CSR-NEWS hat die unterschiedlichen Akteure um ihre Meinung gebeten. >>> Hier lesen Sie die Expertenstatements.

Die Märzausgabe des CSR MAGAZIN widmet sich dem Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung. Werden Sie CSR NEWS-Partner und nutzen Sie das Magazin, unsere tagesaktuellen Nachrichten und die umfangreiche Datenbank – und bringen Sie eigene Themen und Erfahrungen in den Think Tank zur gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung ein: www.csr-magazin.net


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