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Bilderwelt der Nachhaltigkeitsberichte

In der Nachhaltigkeitsberichterstattung gibt es klare Standards: CSR-Berichte müssen grundsätzlich ausgewogen, wahrhaftig, vollständig und transparent sein. Sind sie es nicht, stehen Unternehmen schnell im Verdacht des Greenwashings. Aber die verwendeten Bilderwelten unterliegen bislang nicht diesen Qualitätsanforderungen. Passt das?

Hückeswagen (csr-news) – In der Nachhaltigkeitsberichterstattung gibt es klare Standards: CSR-Berichte müssen grundsätzlich ausgewogen, wahrhaftig, vollständig und transparent sein. Sind sie es nicht, stehen Unternehmen schnell im Verdacht des Greenwashings. Aber die verwendeten Bilderwelten unterliegen bislang nicht diesen Qualitätsanforderungen. Passt das?

Dazu hat unsere Autorin Tong-Jin Smith einen Beitrag für die Märzausgabe des CSR MAGAZIN geschrieben. Darin heißt es unter anderem:

>> Jedes Jahr im April werden die besten CSR-Berichte bei den CR Reporting Awards in zehn verschiedenen Kategorien gekürt. Vergeben werden die Preise seit 2007 vom größten Verzeichnis für Nachhaltigkeitsberichte CorporateRegister.com und seinen registrierten Nutzern. In der Kategorie „Kreativität in der Kommunikation“ gewann im vergangenen Jahr der Computerhersteller Dell mit einem rund 100 Seiten starken Bericht, der sich sehen lassen kann. Allerdings mangelt es diesem Report an visueller Glaubhaftigkeit und Transparenz.
Unter den überwiegend von Bildagenturen bezogenen illustrativen Fotos fehlen bis auf wenige Ausnahmen Bildunterschriften, die deutlich machen, wer die Protagonisten sind und in welchem Verhältnis sie zu den Inhalten des Berichts stehen. Auch findet man weder Angaben zu den Urhebern, noch wann und wo die Fotos aufgenommen wurden. Ästetisch schwächelt der Bericht zusätzlich durch die großzügige Verwendung von Stockfotos, gemischt mit Bildern aus dem Dell-Fotopool: es fehlt eine einheitliche Bildsprache. Wie Kreativität hier definiert wurde, ist für den kritischen Betrachter unklar.
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Fotos, die in CSR-Berichten verwendet werden, sollten tatsächliche Bilder von den Projekten, Initiativen und Aktivitäten sein, über die berichtet wird, und keine generischen Stockfotos, wie Jason Steeghs meint, Geschäftsführer bei Big Picture Communications, einer auf Nachhaltigkeitskommunikation spezialisierten kanadischen Agentur. Er rät auch dazu, mit professionellen Fotografen zu arbeiten. „Die meisten Leute, die an solchen Projekten beteiligt sind, beherrschen nicht das Handwerk, um publikationsreife Fotos zu schießen.“
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Die Balance zwischen Ästhetik und Ethik zu finden, ist eine große Herausforderung. Außerdem ist Aktualität ein Problem, wie Fotograf Urs Kuckertz weiß. „Oft werde ich erst beauftragt, wenn die Texte und das Layout für den CSR-Bericht schon stehen. Dabei würde es mehr Sinn machen, im Laufe des Jahres Aktivitäten in Echtzeit zu dokumentieren und einen Bilderpool in Übereinstimmung mit der Corporate Imagery des Unternehmens aufzubauen.“ Für ihn stehen hierbei Authenzität und Ästhetik in keinem Widerspruch. „Man kann Menschen, Dinge, Ereignisse immer so zeigen, wie sie sind. Es ist eine Frage der Qualität.“ (…) < <

Diskutieren Sie das Thema mit uns in der XING-Gruppe CSR Professional (im Forum “Reporting) oder lassen Sie uns Ihre Anregungen für die Online-Dokumentation zu dem Magazinbeitrag per E-Mail an redaktion@csr-news.net zukommen:

  • Welche Erwartungen an die “Bilderwelt der Nachhaltigkeitsberichte” haben Sie?
  • Welche besonders gelungenen oder misslungenen Beispiele für die Bebilderung von Nachhaltigkeitsberichten kennen Sie?
  • Welche ethischen Standards sollten für diese Bilderwelten gelten?

Zur “Bilderwelt der Nachhaltigkeitsberichte” haben wir zudem einen Gastbeitrag veröffentlicht: “Abgeschminkt! Die Bilderwelten der Nachhaltigkeitsberichte von Eike Hellmann und Dr. Annika Martens, Dr. Kleinfeld CEC”. Den Beitrag >> lesen Sie hier.

Das Thema “Nachhaltigkeitsberichte” bildet den Schwerpunkt der März-Ausgabe des CSR MAGAZIN. Hier lesen Sie mehr über den Stand unserer Recherchen: link.csr-news.net/13_Nachhaltigkeitsberichte


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