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Ethische Geldanlage bei Oikocredit überschreitet 300-Millionen-Marke

Frankfurt (csr-news) > Im Februar hat das Anlagekapital der Genossenschaft Oikocredit in Deutschland die Höchstmarke von 300 Millionen Euro überschritten. „Das zeigt den Willen deutscher Anlegerinnen und Anleger, mit ihrem Geld soziale Veränderungen in Entwicklungsländern zu fördern“, erläutert Matthias Lehnert, Geschäftsführer von Oikocredit Deutschland. Die positive Entwicklung führt Lehnert vor allem auf das besondere Modell von Oikocredit zurück: Seit fast 40 Jahren investiert die Genossenschaft dort, wo andere Kreditgeber zögern, wo aber gleichwohl Investitionen dringend notwendig sind: in die Realwirtschaft von Entwicklungsländern. Dort vergibt Oikocredit Darlehen und Kapitalbeteiligungen an sozial orientierte Unternehmen und Genossenschaften, die Arbeitsplätze schaffen, kleinbäuerliche Landwirtschaft fördern und benachteiligten Menschen Zugang zu Krediten und Sparmöglichkeiten bieten. Damit komme Oikocredit, so Lehnert, den Wünschen ethischer Anleger entgegen, bei denen laut einer Forsa-Umfrage vom November 2013 Investitionen in die Armutsbekämpfung an erster Stelle stehen. „Wer bei Oikocredit Geld anlegt, möchte damit gezielt etwas Positives bewirken“, meint Lehnert. „Er gibt seine ethischen Vorstellungen nicht am Bankschalter ab, sondern will genau wissen, wo sein Geld investiert wird.“ Oikocredit zeige, dass wirtschaftliches Handeln und soziale Verantwortung kein Gegensatz sein müssen. Das unterscheide eine Geldanlage bei Oikocredit wesentlich von konventionellen Investments, so Lehnert. „Oikocredit achtet darauf, dass die Kredite positive soziale Wirkungen für benachteiligte Bevölkerungsgruppen erzielen. Dazu sind wir unseren Investoren gegenüber verpflichtet, zu denen neben Privatpersonen zum Beispiel auch kirchliche Organisationen gehören.“

Besonders das Engagement in ländlichen Regionen der Entwicklungsländer will Oikocredit weiter intensivieren. Denn dort lebt weltweit die größte Zahl von Menschen in Armut. 2014 sollen allein 27 Millionen Euro neuer Darlehen im Bereich Landwirtschaft vergeben werden – mit einem Schwerpunkt auf kleinbäuerlichen Genossenschaften und ländlichen Wertschöpfungsketten. Denn sollen Arbeitsplätze und eine bessere Lebenssituation für die ländliche Bevölkerung entstehen, geht es nicht nur um bessere Ernten. Es muss auch in die Verarbeitung der Erzeugnisse vor Ort und in eine bessere Vermarktung investiert werden. Ein Beispiel für einen solchen Aufbau einer Wertschöpfungskette ist die Zusammenarbeit von Oikocredit und der kenianischen Mikrofinanzorganisation Molyn Credit. Oikocredit beriet Molyn Credit dabei, passende Angebote für die Landbevölkerung zu entwickeln. Nach einer Befragung von Kleinbauernfamilien legte Molyn Credit in einer Pilotregion ein Programm zum Aufbau einer Milchwirtschaft auf. Das geht weit über übliche Mikrokredite hinaus: Als Kredit bekommen die Kleinbauernfamilien eine Milchkuh, aber auch Schulungen und laufende Beratung. Parallel wurde die Infrastruktur aufgebaut: Ein neues Vermarktungszentrum organisiert nicht nur den Vertrieb der Milch, sondern bietet auch Futter, Medikamente, Versicherungen und tierärztliche Betreuung. Bislang beteiligen sich bereits 700 Kleinbäuerinnen und -bauern. Sie konnten ihr Einkommen verbessern und neue Arbeitsplätze in der Milchproduktion schaffen.


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