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CSRbriefly am Mittwoch

Hückeswagen (csr-news) – Heute mit den Themen: Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche, Auszeichnung für umweltfreundliche Logistik, DNK-Leitfaden für den Mittelstand, 50 Jahre Steyler Bank, Kapstadt ist Hauptstadt der Nachhaltigkeit, Stadtwerke Hannover veröffentlichen Nachhaltigkeitsbericht, Grünländer stellt Verpackungsdeklaration um, REWE zieht Konsequenzen, Great Place to Work startet in die nächste Runde, an der Uni Göttingen Nachhaltigkeit studieren, Weltweit über 400.000 Elektroautos unterwegs, Wirkungsmöglichkeiten der Zivilgesellschaft und ein Bericht zum Thema Menschenrechte.

 

Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche
Fast 40 Prozent der Veranstaltungsstätten in Deutschland haben laut dem Meeting- und EventBarometer 2013 bereits ein Nachhaltigkeits-Managementsystem implementiert. Im Mai 2012 initiierten die beiden Branchenverbände Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC) und GCB German Convention Bureau e.V. den Branchenkodex fairpflichtet, um Nachhaltigkeit in der Veranstaltungswirtschaft zu fördern und zu unterstützen. Bis heute haben sich bereits knapp 370 Unternehmen aus allen Bereichen der Branche angeschlossen, darunter Veranstaltungshäuser, Event-Agenturen, Hotels, Technikfirmen, Caterer, Marketing-Verbände und Catering-Unternehmen. Eine Zertifizierung findet bei fairpflichtet nicht statt, doch ist jeder Betrieb angehalten, nach einem Jahr einen Fortschrittsbericht zu erstellen, in dem die Maßnahmen zur Nachhaltigkeit im Unternehmen entsprechend dokumentiert werden. Die Fortschrittsberichte werden auf www.fairpflichtet.de veröffentlicht und sind somit auch für den Ideenaustausch untereinander frei zugänglich. Alle zwei Jahre werden die Fortschrittsberichte aktualisiert. Eine weitere Unterstützung für die Veranstaltungsprofis bieten die beiden Branchenverbände GCB und EVVC in Form eines Fortbildungsangebotes zum Nachhaltigkeitsberater. Neben einem Einsteiger-Seminar wurde das Angebot erweitert. Das aufbauende Programm “Nachhaltigkeitsberater 2.0” richtet sich an Event-Manager sowie Mitarbeiter und Führungskräfte im Veranstaltungsbereich, die bereits erste Erfahrungen mit nachhaltigen Events gemacht haben.

Auszeichnung für umweltfreundliche Logistik
AB InBev, Chep, Henkel, Rigterink und Unilever – sie alle wollen innerhalb von fünf Jahren den CO2-Ausstoß ihrer Logistikprozesse um mindestens 20 Prozent senken. Dazu haben die Unternehmen im Rahmen der Initiative Lean and Green von GS1 Germany individuelle Aktionspläne mit Maßnahmen im Transportwesen und der Lagerhaltung erstellt. Auf der Log 2014, einer Konferenz des EHI Retail Institutes, des Markenverbands und von GS1 Germany, erhielten sie dafür jetzt den Lean and Green Award. Kostenreduzierung durch Umweltentlastung ist das Grundprinzip der Initiative Lean and Green. Der TÜV Nord prüft, ob die von den teilnehmenden Unternehmen entwickelten Aktionspläne geeignet sind, die Klimaschutzziele zu erreichen. Nach erfolgreicher Prüfung erhalten die Unternehmen den Lean and Green Award und nach gelungener CO2-Reduzierung um mindestens 20 Prozent innerhalb der fünf Jahre den Lean and Green Star.

DNK-Leitfaden für den Mittelstand
Um dem Mittelstand die Berichterstattung über seine Nachhaltigkeitsleistungen zu erleichtern, werden die Bertelsmann Stiftung und der Rat für Nachhaltige Entwicklung in einer strategischen Initiative für den Mittelstand einen Leitfaden zur Anwendung des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) erarbeiten. Liz Mohn, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung und Marlehn Thieme, Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung unterzeichneten kürzlich eine entsprechende Kooperationsvereinbarung in Berlin. Der Leitfaden soll den Mittelstand durch detaillierte Erläuterungen zu den 20 DNK-Kriterien und konkrete betriebliche Beispiele an die Inhalte und die Struktur des Deutschen Nachhaltigkeitskodex heranführen und zur Anwendung des Transparenzstandards ermutigen. Die Praxistauglichkeit des Leitfadens wird durch eine regelmäßige Einbindung von Vertretern aus dem Mittelstand während des gesamten Entwicklungsprozesses gewährt. Der Leitfaden soll im Sommer 2014 erscheinen.

50 Jahre Steyler Bank
Auf ihrer Bilanzpressekonferenz blickt die Steyler Bank, Deutschland älteste Ethikbank, auf 50 erfolgreiche Jahre und ein solides Geschäftsjahr 2013 zurück. Das verwaltete Kundenvermögen übersteigt erstmals die 400 Millionen Euro-Grenze; das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 22 Prozent auf über 756.000 Euro. Mit einem karikativen Ergebnis von 3,4 Millionen Euro erzielte das Institut das zweitbeste Ergebnis seit seiner Gründung im Jahr 1964. „Was als großes Wagnis als erste nachhaltige Bank begann, hat Früchte getragen. Die Steyler Missionare bzw. die Kunden der Steyler Bank haben gezeigt, dass Geld und Gewissen sich nicht ausschließen. Solidarisches, nachhaltiges Wirtschaften kann erfolgreich sein. Das beweist die Geschichte der Bank“, resümiert Norbert Wolf, einer der beiden Geschäftsführer. Seine Produktpalette erweiterte das Institut im letzten Jahr um einen weiteren nachhaltigen Publikumsfonds und einen Afrika-Sparbrief. 50 Prozent der Zinsen dieses Sparbriefes werden für Hilfsprojekte in Afrika verwendet. Im Berichtsjahr wurden 612 dieser Sparbriefe mit einem Gesamtvolumen von 8,57 Mio. € generiert. In ihrem Geschäftsbericht der guten Taten, der in den nächsten Tagen veröffentlicht wird, stellt die Bank ihre Hilfezahlen und neun Beispielprojekte ausführlich vor. „Trotz der derzeitigen Niedrigzinsphase können wir einen Hilferekord vermelden. Unsere Kunden haben auch 2013 wieder ein deutliches Ausrufezeichen der Solidarität gesetzt“, betont Geschäftsführer Jürgen Knieps.

Kapstadt ist Hauptstadt der Nachhaltigkeit
Zur internationalen Hauptstadt des “Earth Hour City Challenge” wurde in diesem Jahr die südafrikanische Stadt Kapstadt gewählt. 160 Städte aus 14 Nationen haben an der „Earth Hour City Challenge“ teilgenommen. Die Challenge wird jedes Jahr im Rahmen der Earth Hour vom WWF durchgeführt. Auf die Shortlist hatten es auch Belo Horizonte aus Brasilien,     die belgische Hauptstadt Brüssel, Chicago, das indische Coimbatore, Kopenhagen, das kanadische Edmonton, Lappeenranta aus Finland, Mexico City, das kolumbianische Monteria, Muangklang aus Thailand, Semarang aus Indonesien, Seoul aus Südkorea und das schwedische Stockholm geschafft.

Stadtwerke Hannover veröffentlichen Nachhaltigkeitsbericht
„Energie neu denken“ ist der Titel des enercity Report 2013, dem Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht der Stadtwerke Hannover AG. Mit ihren Aktivitäten im Bereich der regenerativen Energien hat enercity bereits rund zwei Drittel des Ausbauziels erreicht, bis 2020 alle Haushaltskunden in Hannover mit erneuerbarem Strom zu versorgen.

Grünländer stellt Verpackungsdeklaration um
Ab 13. Dezember 2014 gilt in der EU die neue sogenannte Lebensmittelinformationsverordnung, kurz LMIV. Diese Verordnung ersetzt die wesentlichen bisher gültigen nationalen Verordnungen zur Lebensmittelkennzeichnung. Ziel ist eine einheitliche Lebensmittelkennzeichnung in der EU. Im Rahmen der kommenden Regelungen ändert die zur Hochland Deutschland gehörende Marke Grünländer ihre Verpackungsdeklaration bereits jetzt. Nach der neuen LMIV müssen die sogenannten “Big Seven” (Brennwert und Gehalt an Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz) in dieser Reihenfolge angegeben werden. Der Laktosegehalt darf nicht mehr wie bisher in derselben Tabelle wie die übrigen Nährwerte stehen, sondern nur noch in unmittelbarer Nähe dieser Angaben. Grünländer weist die Angabe direkt unter der Nährwerttabelle aus. Um Allergiker besser zu informieren und zu schützen, müssen im Zuge der neuen LMIV Zutaten, die Allergien oder andere Unverträglichkeiten auslösen können, besonders leicht auf dem Etikett des Lebensmittels zu finden sein. Zutaten und Verarbeitungshilfsstoffe, von welchen wissenschaftlich belegt ist, dass sie Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen können, müssen im Zutatenverzeichnis aufgeführt und optisch hervorgehoben werden. Bei Produkten aus dem Hause Grünländer werden Allergene deshalb künftig durch eine optische Hervorhebung mittels Fettdruck kenntlich gemacht.

REWE zieht Konsequenzen
“Es gibt in der REWE Group keinen Platz für Verstöße gegen Gesetze und soziale Standards und wo es entgegen unserer genossenschaftlichen Grundwerte zu solchen Verstößen kommt, werden unverzüglich Konsequenzen gezogen. Das gilt sowohl für Mitarbeiter als auch für Kaufleute”, erklärte REWE Group-Sprecher Martin Brüning am Dienstag in Köln zur Entscheidung der REWE Dortmund, sich von einem Kaufmann in Bochum zu trennen. Der in Rede stehende Kaufmann war vom Arbeitsgericht Bochum zur Nachzahlung von rund 17.000 Euro an eine ehemalige Praktikantin verurteilt worden, die bei ihm ohne Entgelt ein achtmonatiges Praktikum absolviert hatte. Nach Prüfung und Abwägung aller vorliegenden Fakten hat die Rewe Dortmund entsprechende Konsequenzen gezogen und sich unverzüglich von dem Kaufmann getrennt. Der selbstständige Kaufmann führt als Einzelunternehmer eine eigenständige, kleine Gesellschaft. Insofern handelt er auch in Personalangelegenheiten eigenständig und unabhängig. “Das entlässt ihn aber selbstverständlich nicht aus der Pflicht, seinen Markt tagtäglich nach den genossenschaftlichen Grundwerten der REWE Group zu führen und sich an Recht und Gesetz zu halten”, so Brüning.

Great Place to Work startet in die nächste Runde
Das Great Place to Work Institut Deutschland hat heute zur Teilnahme an der aktuellen Runde des bundesweiten Unternehmenswettbewerbs “Deutschlands Beste Arbeitgeber” aufgerufen. Unternehmen aller Größen, Branchen und Regionen können sich ab sofort unter www.greatplacetowork.de zur Teilnahme anmelden und ihre Qualität und Attraktivität als Arbeitgeber überprüfen, vergleichen und weiterzuentwickeln.

An der Uni Göttingen Nachhaltigkeit studieren
Zum Sommersemester 2014 wird an der Universität Göttingen erstmalig das interdisziplinäre Zertifikatsprogramm “Studium Oecologicum” unter Federführung der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie angeboten. Es ermöglicht Studierenden aller Fakultäten, schwerpunktmäßig Kurse zum Thema Ökologie und Nachhaltigkeit zu belegen.

Weltweit über 400.000 Elektroautos unterwegs
Anfang 2014 ist die Zahl elektrisch angetriebener Automobile weltweit auf gut 400.000 gestiegen. Das hat eine Analyse des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) ergeben. Der Bestand an Fahrzeugen hat sich in den zwölf Monaten des vergangenen Jahres verdoppelt, ein stolzes Plus von 200.000. Die größere Nachfrage findet besonders in den weltweiten Leitmärkten USA, Japan und China statt, so die Daten der Ulmer Forscher. Deutschland folgt erst auf Platz sieben – nach Frankreich, Holland und Norwegen. Auffällig ist: Auf dem Zukunftsmarkt Elektromobilität liegen Länder mit Marktanreizprogrammen vorne. Japanische und amerikanische Automobilkonzerne zählen heute zu den Leitanbietern. Die Batterien kommen vorwiegend aus Asien.

Wirkungsmöglichkeiten der Zivilgesellschaft
Wie können Organisationen und engagierte Bürger soziale Innovationen vorantreiben? Mit dieser Frage nach den Wirkungsmöglichkeiten der Zivilgesellschaft beschäftigt sich ein europäisches Forschungskonsortium in einem neuen Projekt, das das Centrum für soziale Investitionen und Innovationen (CSI) der Universität Heidelberg koordiniert. Forscher von elf wissenschaftlichen und staatlichen Einrichtungen aus neun Ländern untersuchen, welche Wirkung der sogenannte Dritte Sektor und bürgerschaftliches Engagement auf die Gesellschaft haben. Die Ergebnisse sollen in Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis zur Förderung von Innovationen in Europa münden. Zum Dritten Sektor, der sich weder dem Markt noch dem Staat zuordnen lässt, zählen gemeinnützige Vereine, Wohlfahrtsverbände, Stiftungen, Sozialunternehmen und gemeinnützige Gesellschaften. „Diese bilden genauso wie bürgerschaftlich Engagierte einen wichtigen Teil der Gesellschaften in Europa“, erklärt Dr. Georg Mildenberger vom CSI. Im Rahmen des Projekts ITSSOIN untersuchen die Wissenschaftler, ob und wie diese beiden Gruppen mit neuen Ansätzen zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen. „Unserem Forschungsprojekt liegt die Annahme zugrunde, dass der Dritte Sektor besser als der Staat und die Privatwirtschaft in der Lage ist, soziale Innovationen hervorzubringen und voranzutreiben“, erklärt Dr. Mildenberger. „Denn die Organisationen des Dritten Sektors stehen in Verbindung zu unterschiedlichen Interessengruppen, sie werden in ihrer alltäglichen Arbeit mit sozialen Problemen konfrontiert und können durch freiwillig Engagierte auf vielfältige kreative Einflüsse zurückgreifen.“ Zur Überprüfung ihrer Hypothese werden die Wissenschaftler die Wirkung des Dritten Sektors anhand von sozialen Innovationen in verschiedenen Feldern untersuchen. Dazu gehören Kultur und Kunst, soziale Dienste, Gesundheitswesen, Umwelt und Nachhaltigkeit, Verbraucherschutz, Arbeitsmarktintegration sowie Sozialraum- und Regionalentwicklung. Das Forschungsprojekt soll so aufzeigen, wie sich Gesellschaften in verschiedenen europäischen Ländern durch bürgerschaftliches Engagement und Selbstorganisation modernisieren können.

Publikation: State of Play: Human Rights within the Political Economies of States
Im März 2014 hat das Institut für Menschenrechte und Wirtschaft den dritten Bericht der “State of Play”-Serie veröffentlicht. Er untersucht mit welchen Ansätzen Staaten die Menschenrechte in ihre wirtschaftspolitische Agenda einbinden. Es werden Beispiele aus über 70 Ländern beschrieben, die zeigen dass eine zwischenstaatliche Zusammenarbeit notwendig ist, um im Sinne der Einhaltung der Menschenrechte bessere Regulierungen für sozial und ökologisch nachhaltige Geschäftspraktiken umzusetzen. In der Reihe sind bereits zwei Berichte zum Thema Menschenrechte erschienen, weitere sollen folgen. Die Berichte zum Download: Human Rights within the Political Economies of States, The Corporate Responsibility to Respect Human Rights in Business Relationships und “State of Play” on human rights due diligence.


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