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Arbeitsbedingter Stress – Kampagne fordert Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur gemeinsamen Bekämpfung auf

Brüssel (csr-news) > Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) hat die europaweite Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze – den Stress managen“ gestartet, die über zwei Jahre laufen wird. Die Verbreitung von arbeitsbedingtem Stress in Europa ist besorgniserregend. Die aktuelle Gesamteuropäische Meinungsumfrage zu Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit der EU-OSHA hat ergeben, dass 51 % der Arbeitnehmer der Meinung sind, Fälle von arbeitsbedingtem Stress seien an ihrem Arbeitsplatz häufig. 4 von 10 Arbeitnehmern geben außerdem an, die Verringerung von arbeitsbedingtem Stress werde an ihrem Arbeitsplatz nicht gut gehandhabt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer können jedoch gemeinsam erfolgreich arbeitsbedingten Stress und psychosoziale Risiken bewältigen und verhindern. Die Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“ unterstützt Unternehmen bei diesem Vorhaben.

Zum Kampagnenstart kamen Vertreter verschiedener Organisationen zusammen: der Europäische Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration László Andor, der griechische Vizeminister für Arbeit und Soziales Vasilis Kegkeroglou als Repräsentant des griechischen EU-Ratsvorsitzes und die Direktorin der EU-OSHA Dr. Christa Sedlatschek. Sie forderten die privaten und öffentlichen Unternehmen Europas dazu auf, die Notwendigkeit der Bekämpfung von arbeitsbedingtem Stress anzuerkennen. Dies diene dem Schutz der Gesundheit ihrer Arbeitnehmer wie auch der Produktivität der Unternehmen. Kommissar Andor sagte: Das Management von arbeitsbedingtem Stress ist eine wichtige Grundlage für die Gewährleistung der Gesundheit, der Sicherheit und des Wohlbefindens aller europäischen Arbeitnehmer. Arbeitgeber können es sich nicht leisten, arbeitsbedingten Stress zu ignorieren, denn dieser führt verstärkt zu Fehlzeiten und schwächt die Produktivität. Im kommenden strategischen Rahmen der EU zu Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz 2014-2020 wird hervorgehoben, dass ein besserer Schutz der psychischen Gesundheit von Arbeitnehmern einen wichtigen Faktor bei der Prävention arbeitsbedingter Krankheiten darstellt. Es werden verschiedene Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz vorgeschlagen, wie z. B. der Austausch praktischer Lösungen. Eine positive Arbeitsumgebung ist nicht nur wichtig, damit Arbeitnehmer ein längeres Arbeitsleben haben, sondern auch, damit gewährleistet wird, dass sie sich im Ruhestand noch guter Gesundheit erfreuen. Ich bin davon überzeugt, dass die neue Kampagne der EU-OSHA zum Thema Stress und psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz in hohem Maße zu diesem Ziel beitragen wird.

Die Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze – den Stress managen“ für den Zeitraum 2014/2015 bietet eine hervorragende Gelegenheit, die Notwendigkeit der Bekämpfung von psychosozialen Risiken und arbeitsbedingtem Stress in europäischen Unternehmen zu betonen, fügt Minister Kegkeroglou hinzu. Die Kampagne bietet Arbeitgebern, Managern, Arbeitnehmern und ihren Vertretern alle erforderlichen Hilfsmittel und Unterstützung. Sedlatschek erläutert die Ziele der Kampagne: Obwohl arbeitsbedingter Stress immer weiter verbreitet ist und zu immer höheren Kosten führt, mangelt es immer noch an Verständnis für die Problematik und das Thema bleibt weiterhin sensibel. Ergebnissen der ESENER-Umfrage der EU-OSHA zufolge sind über 40 % der Arbeitgeber der Ansicht, das Management von psychosozialen Risiken gestalte sich deutlich komplizierter als das von „herkömmlichen“ Risiken im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Mit dieser Kampagne möchten wir auf das Problem aufmerksam machen und die Bewältigung psychosozialer Risiken unterstützen. Arbeitsbedingter Stress ist ein Unternehmensproblem und sollte als solches von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gemeinsam bekämpft werden.

Mit der Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“ soll gezeigt werden, wie mit psychosozialen Risiken genauso systematisch umgegangen werden kann wie mit anderen Risiken im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Durch die Kampagne soll der Einsatz einfacher Werkzeuge gefördert werden, mit denen Unternehmen diese Risiken effektiv managen können, und hebt dessen positive Auswirkungen hervor. Die Kampagne fordert alle Unternehmen und Einzelpersonen auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene zur Teilnahme auf. Auf nationaler Ebene erfolgt die Koordinierung in mehr als 30 europäischen Ländern durch die nationalen Focalpoints der EU-OSHA und wird außerdem von den offiziellen Kampagnenpartnern unterstützt – diese sind europaweite Organisationen und multinationale Unternehmen sowie die Medienpartner der Kampagne. Die Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“ wird darüber hinaus durch den EU-Ratsvorsitz, das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und die europäischen Sozialpartner gefördert.

Leitfaden der Kampagne zum Download


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