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Kerngeschäft statt Feigenblatt

Nicht weniger als der erfolgreichste, faszinierendste und nachhaltigste Automobilhersteller der Welt sein, hat sich Volkswagen bis 2018 vorgenommen. Das kann nur gemeinsam mit den Mitarbeitern funktionieren. Immerhin mehr als 570.000 Arbeitnehmer sind für den Wolfsburger Automobilkonzern weltweit tätig. Und die produzieren an jedem einzelnen Arbeitstag fast 40.000 Autos. Wie der Konzern die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern wahrnimmt, steht im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht.

Wolfsburg (csr-news) > Nicht weniger als der erfolgreichste, faszinierendste und nachhaltigste Automobilhersteller der Welt sein, hat sich Volkswagen bis 2018 vorgenommen. Das kann nur gemeinsam mit den Mitarbeitern funktionieren. Immerhin mehr als 570.000 Arbeitnehmer sind für den Wolfsburger Automobilkonzern weltweit tätig. Und die produzieren an jedem einzelnen Arbeitstag fast 40.000 Autos. Wie der Konzern die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern wahrnimmt, steht im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht.

„Wir wollen keinen schnellen Erfolg auf Kosten anderer. Wir wollen solides, dauerhaftes Wachstum, von dem alle profitieren: Kunden und Investoren, Umwelt und Gesellschaft, und nicht zuletzt unsere Mitarbeiter“, sagte Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, bei der Vorstellung des Nachhaltigkeitsberichts. Nachhaltigkeit bedeute für Volkswagen „Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit“ und sei „Kerngeschäft statt Feigenblatt“, so Winterkorn weiter. Winterkorn hält Nachhaltigkeit für einen wichtigen Schlüssel, um die selbst gesetzten Ziele zu erreichen. Immerhin zehn Millionen Autos will VW ab 2018 pro Jahr ausliefern und damit eine Vorsteuerrendite von mindestens acht Prozent erreichen. Das Mengenziel könnte sogar schon in diesem Jahr erreicht werden, prognostizierte Winterkorn auf der heutigen Hauptversammlung. Bei alldem sollen bzw. müssen die Mitarbeiter mitziehen und sie sollen auch mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sein. Eine echte Herkulesaufgabe für einen Konzern mit seinen zahlreichen Marken und Produktionsstandorten, der 2018 bereits mit mehr als 600.000 Mitarbeitern rechnet.

An diesem geplanten Erfolg sollen die Mitarbeiter auch partizipieren, das ist ausdrückliche Personalstrategie. Aber auf dem Weg dahin gibt es erstmal viel Arbeit, und die erfordert ausgebildete und leistungsfähige Mitarbeiter. Genau diese beiden Punkte gehören zu den Eckpfeilern der Personalstrategie: Qualifizierung der Mitarbeiter und Erhalt ihrer Gesundheit und Fitness. All dies sollen keine Lippenbekenntnisse sein, sondern verlässliche Unternehmenspolitik, geregelt in zahlreichen Verhaltensgrundsätzen wie dem Code of Conduct, der Sozialcharta, der Charta der Arbeitsbeziehungen und einer Charta der Zeitarbeit. Bislang scheinen die Mitarbeiter mit dem Weg zufrieden zu sein, wie das jährlich erhobene Stimmungsbarometer zeigt. Im vergangenen Geschäftsjahr, auf das sich der Nachhaltigkeitsbericht bezieht, wurde die konzernweite Mitarbeiterbefragung bereits zu sechsten Mal durchgeführt und erstmalig um eine Aussage zu den Weiterbildungsmöglichkeiten ergänzt. Es wurden 121 Unternehmensstandorte in 40 Ländern in die Befragung einbezogen. Über 450.000 Mitarbeiter wurden zur Teilnahme eingeladen, am Ende haben knapp 400.000 teilgenommen, das entspricht einer Beteiligungsquote von 89 Prozent. Neben der Beteiligung der Mitarbeiter stellt der Stimmungsindex eine wesentliche Kenngröße des Stimmungsbarometers dar. Der im Berichtsjahr bei 79 und damit unverändert auf dem Niveau des Vorjahres.

Eine der großen Herausforderungen des Konzerns ist das Thema Beschäftigungssicherung. Diese hängt stark von der Wettbewerbsfähigkeit und damit auch von der Nachhaltigkeitsstrategie ab. „Unsere Antworten auf die Herausforderungen bei Ökologie und Klimaschutz entscheiden immer mehr auch über Beschäftigung und die Zukunftsfähigkeit von Arbeitsplätzen“, so Bernd Osterloh, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats bei Volkswagen. Allen Mitarbeitern der Volkswagen AG ist aufgrund des „Tarifvertrags zur nachhaltigen Standort- und Beschäftigungssicherung“ bis mindestens zum Jahresende 2014 eine sichere Beschäftigung garantiert. Zudem sollen auch die Auszubildenden sichere Arbeitsplätze und eine Perspektive haben. Bis mindestens Ende dieses Jahres sind weitere Einstellungen und die sogenannte leistungsorientierte Übernahme der Azubis festgeschrieben. Bis mindestens Ende 2014 wurde in der Volkswagen AG neben der Einstellung von Auszubildenden auch die leistungsorientierte Übernahme der Ausgebildeten festgeschrieben. Das heißt, erfüllen die Azubis nach erfolgreicher Abschlussprüfung bestimmte Leistungsanforderungen, so werden sie unbefristet übernommen. Wer die Leistungsanforderungen nicht erfüllt, bekommt ein auf zwei Jahre befristetes Arbeitsverhältnis und erst danach wird über eine mögliche unbefristete Übernahme entschieden. Rund 17.000 junge Menschen waren im vergangenen Jahr bei Volkswagen als Auszubildende beschäftigt, davon rund 12.600 in Deutschland. Besonders talentierte Azubis haben auch die Chance im sogenannten Talentkreis aufgenommen zu werden, einem speziellen zweijährigen Förderprogramm. Die besten zehn Prozent eines Jahrgangs bekommen die Chance dazu. Für Jugendliche mit schulischen oder sozialen Defiziten hat Volkswagen ein Förderjahr eingerichtet. Dieses tarifvertraglich vereinbarte Modell soll Jugendlichen Chancen auf eine qualifizierte Ausbildung ermöglichen. Die Teilnehmer absolvieren zehn Monate lang ein Qualifizierungsprogramm, das sie auf eine reguläre Ausbildung vorbereitet. Im vergangenen Jahr konnten von den elf Teilnehmern neun das Förderjahr erfolgreich abschließen und eine reguläre Ausbildung beginnen.

Weitere Ergebnisse aus dem Bereich Mitarbeiter:

– Mehr als drei Viertel aller Auszubildenden im Volkswagen Konzern erlernen ihren Beruf nach dem ­Dualen Prinzip

– 2013 wurden bei Volkswagen insgesamt 322 Meister qualifiziert, davon 84 im Ausland

– Der Volkswagen Checkup wurde seit seiner Einführung im Jahr 2010 fast 61.000-mal durchgeführt. Allein ­im Berichtsjahr wurden knapp 16.000 Gesundheitschecks durchgeführt.

– Volkswagen hat 143 Mitarbeiter zu Fachleuten für ­Ergonomie qualifiziert. Sie werden künftig daran mitarbeiten, Arbeitsbedingungen und Arbeits­abläufe nach internen ergonomischen Standards ­zu analysieren und zu verbessern.

– 2013 konnte der Frauenanteil bei der Einstellung von Hochschulabsolventen auf rund 30­ % erhöht werden. Mittelfristig führt dies zu einer Steigerung des Frauenanteils in den Managementkreisen des Volkswagen Konzerns in Deutschland. So konnte der Frauenanteil im Management des Volkswagen Konzerns in Deutschland von 9,3 % in 2012 auf 9,8 % in 2013 erhöht werden.

 

Der Volkswagen Nachhaltigkeitsbericht für 2013 im Internet oder als PDF zum Download.


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