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Nachhaltigkeit in der Investor Relations-Kommunikation erfolgskritisch

Wenn sich 450 Investor Relations Manager treffen, dann geht es zwingend auch um Nachhaltigkeitsberichterstattung. Auf der diesjährigen Konferenz des Deutsche Investor Relations Verbands (DIRK) war man sich diesbezüglich einig. Dennoch herrscht unter den Experten Diskussionsbedarf in der Frage, welche Rolle Nachhaltigkeit in der Kapitalmarktkommunikation spielen soll und ob es für börsennotierte Unternehmen sinnvoll ist, Informationen über ESG-Themen in die Berichterstattung zu integrieren.

Frankfurt (csr-news) > Wenn sich 450 Investor Relations Manager treffen, dann geht es zwingend auch um Nachhaltigkeitsberichterstattung. Auf der diesjährigen Konferenz des Deutsche Investor Relations Verbands (DIRK) war man sich diesbezüglich einig. Dennoch herrscht unter den Experten Diskussionsbedarf in der Frage, welche Rolle Nachhaltigkeit in der Kapitalmarktkommunikation spielen soll und ob es für börsennotierte Unternehmen sinnvoll ist, Informationen über ESG-Themen in die Berichterstattung zu integrieren.

Immerhin 72 Prozent der anwesenden IR-Profis glauben, dass integrierte Berichte nicht eine Modeerscheinung sind, sondern den zukünftigen Mainstream darstellen. Ermittelt wurde dieser Wert in einer Live-Abstimmung nach einem Schlagabtausch zwischen Stefan J. Rüter Leiter Investor Relations beim Frankfurter Flughafen Fraport und dem Geschäftsführer der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse (DVFA). Rüter steht dem integrierten Bericht eher skeptisch gegenüber. Nach seiner Auffassung stellt dieser nur ein Kommunikationsmedium dar, inhaltlich ginge es jedoch darum, wie sich ESG-Themen in der Unternehmensstrategie wiederfinden. Insofern sollten Vorstände über Nachhaltigkeitsstrategien diskutieren und nicht IR-Manager über integrierte Berichte. Die Frage wem integrierte Berichte nutzen, stellte auch Frank. Bereits im Vorfeld wurde in einem anderen Vortrag deutlich, dass bislang veröffentlichte Berichte nicht selten einen Umfang von mehreren Hundert Seiten haben. Frank: „Eine Nutzerorientierung ist bei Finanzberichten schon nicht gegeben. Wenn man da jetzt einfach weitere Informationen dranhängt, wird das keinen Investor weiterbringen“. Dennoch plädiert er für eine integrierte Berichterstattung, hält allerdings das oft diskutierte IIRC-Framework für „blutleer“. Frank: „Wenn sie mich fragen, machen sie einen Bogen um das Rahmenwerk, aber machen sie keinen Bogen um integrierte Berichterstattung“. Frank plädiert für eine Dissaggregation von Finanzdaten wesentlicher ökonomischer Aspekte eines Unternehmens. Nach seiner Auffassung lassen sich wesentliche ernsthafte Nachhaltigkeitsbestrebungen auch in den Finanzdaten erkennen, weil auch diese am Ende einen ökonomischen Effekt haben. Insofern bräuchte man überhaupt keinen Nachhaltigkeitsbericht, konsequenterweise sieht er GRI auch nicht als Weg zum integrierten Bericht. Das die Zukunft im integrierten Reporting liegt, ist denn auch die Haltung des Verbands. DIRK-Geschäftsführer Kay Bommer: „Die Grundidee von Nachhaltigkeitskommunikation sollte sein, Zusammenhänge zwischen nicht-finanziellen und finanziellen Infos aufzuzeigen. DAX-Konzerne müssten Finanz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung kombinieren, deren Wechselbeziehungen darstellen sowie quantitative Daten und allgemeine Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung nutzen“.


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