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IHK-Unternehmen reagieren auf rückläufige Bewerberzahlen und mangelnde Ausbildungsreife

Unternehmen aus Industrie und Handel haben immer größere Probleme, ihre Ausbildungsplätze an geeignete Bewerber zu vergeben. Gründe hierfür sind sinkende Schulabgängerzahlen, der Trend zum Studium sowie die mangelnde Ausbildungsreife der Bewerber. Das geht aus den Ergebnissen einer Ausbildungsumfrage hervor, die der DIHK im August 2014 veröffentlicht hat.

Berlin (csr-news) – Unternehmen aus Industrie und Handel haben immer größere Probleme, ihre Ausbildungsplätze an geeignete Bewerber zu vergeben. Gründe hierfür sind sinkende Schulabgängerzahlen, der Trend zum Studium sowie die mangelnde Ausbildungsreife der Bewerber. Das geht aus den Ergebnissen einer Ausbildungsumfrage hervor, die der DIHK im August 2014 veröffentlicht hat. An der Umfrage nahmen rund 13.000 IHK-Unternehmen teil.

Die Ergebnisse zeigen, dass im vergangenen Jahr 29 Prozent der befragten Unternehmen nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen konnten. 2012 lag dieser Wert bei  22 Prozent. Während in den vergangenen Jahren überwiegend kleinere Unternehmen ihre Stellen oftmals nicht besetzen konnten, wirken sich diese Schwierigkeiten laut IHK nun auch auf Großbetriebe aus. Insgesamt blieben im  IHK-Bereich im Jahr 2013 etwa 80.000 Lehrstellen unbesetzt. Jedes fünften Unternehmen begründet dies damit, dass keine Bewerbungen vorlagen. Darüber hinaus geben 68 Prozent der Unternehmen an, dass die eingegangenen Bewerbungen nicht geeignet waren. Etwa 40 Prozent der Betriebe sehen sich mit Ausbildungshemmnissen konfrontiert. Sie nennen vor allem die mangelnde Ausbildungsreife der Bewerber, beispielsweise in Deutsch und Mathematik. Des Weiteren bemängeln 57 Prozent der Unternehmen, die Ausbildungshemmnisse feststellen, die unklaren Berufsvorstellungen vieler Schulabgänger.

Auf die rückläufigen Bewerberzahlen reagieren 33 Prozent der Betriebe, indem sie neue Bewerbergruppen adressieren. So versuchen sie beispielsweise Studienabbrecher für eine duale Ausbildung zu gewinnen und bieten Ausbildungen an, die in Teilzeit durchgeführt werden können. Zudem werben rund zwölf Prozent der befragten Unternehmen mit Zusatzqualifikationen, die in der Ausbildung erworben werden können – unter anderem Fremdsprachen- oder Social Skills-Kurse. Sieben Prozent der Betriebe bieten Auslandsaufenthalte an. Darüber hinaus versucht jedes zehnte Unternehmen,  Azubis mithilfe materieller oder finanzieller Anreize zu gewinnen – etwa durch Zuschüsse zum Öffentlichen Personennahverkehr, Fitness-Studio oder zur Wohnung.

Die Studienergebnisse zeigen außerdem, dass sich Unternehmen zunehmend auf  lernschwächere Jugendliche einstellen: Zwei Drittel der Ausbildungsbetriebe geben an, dass sie grundsätzlich Möglichkeiten sehen, auch Leistungsschwächere auszubilden und zu fördern. Knapp ein Drittel der Betriebe haben ein eigenes Nachhilfeangebot. Grund für dieses Engagement ist nicht nur die Sorge um den eigenen Fachkräftenachwuchs. Mehr als die Hälfte möchten sich mit ihrer Ausbildungstätigkeit gesellschaftlich engagieren.

Hier steht die „DIHK-Ausbildungsumfrage 2014“ >> als PDF zum Download.

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