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Nespresso präsentiert Nachhaltigkeitsziele für die kommenden Jahre

Die bunten Kaffeekapseln erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Alleine in Westeuropa wird das Marktvolumen auf über 7 Milliarden Euro geschätzt. Einer der großen Player in diesem Geschäft ist Nespresso. Anlässlich des zweiten Jahrestreffens des Nespresso Sustainability Advisory Board wurde das neue Nachhaltigkeitsprogramm vorgestellt.

Lausanne (csr-news) > Die bunten Kaffeekapseln erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Alleine in Westeuropa wird das Marktvolumen auf über 7 Milliarden Euro geschätzt. Einer der großen Player in diesem Geschäft ist Nespresso. Anlässlich des zweiten Jahrestreffens des Nespresso Sustainability Advisory Board wurde das neue Nachhaltigkeitsprogramm vorgestellt.

Sie sind lecker, aber sie sind nicht unumstritten. Kaffeekapseln, so wie sie auch in den Nespresso-Maschinen verwendet werden, produzieren eine Menge Müll und haben auch ansonsten eine eher problematische Öko-Bilanz. Es gibt trotzdem genügend Ansatzpunkte um das Geschäftsmodell nachhaltig zu gestalten. Bei Nespresso arbeitet man beispielsweise schon länger mit der Rainforest Alliance zusammen und diskutiert Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten in einem eigens dafür gegründeten Sustainability Advisory Board. Anlässlich des aktuellen Treffens der Mitglieder hat Jean-Marc Duvoisin, CEO von Nestlé Nespresso, das neue Nachhaltigkeitsprogramm vorgestellt. “The Positive Cup” wird es genannt und es sieht neben zahlreichen Maßnahmen auch Investitionen in Höhe von rund 500 Millionen Schweizer Franken (rund 414 Millionen Euro) für die nächsten sechs Jahre vor. Die “Positive Cup”-Strategie legt konkrete Schritte fest, die das Unternehmen zur Erreichung seiner Nachhaltigkeitsziele bis 2020 umsetzen will. Ein Teil der Investitionen wird in die Einrichtung eines neuen, nachhaltigen Entwicklungsfonds fließen, der unter anderem eine Reihe von Programmen im Rahmen der Gesamtstrategie zu finanzieren. “Unser Nachhaltigkeitsansatz ist seit jeher darauf ausgelegt, mehr zu erreichen, als nur Auswirkungen zu minimieren”, erläutert Duvoisin. “Die Entwicklung von noch innovativeren Programmen gemeinsam mit unseren Partnern verdeutlicht unser Bestreben, eine gemeinsame Wertschöpfung und positive Auswirkungen für alle unsere Stakeholder in der gesamten Wertschöpfungskette zu erzielen“. Das Positive Cup-Programm umfasst konkrete Ziele in den Bereichen der Kaffeebeschaffung und der sozialen Unterstützung, der Beschaffung, Verwendung und Entsorgung von Aluminium sowie der Klimaresistenz. Duvoisin: „Die Investition stellt eine Erweiterung unseres aktuellen Investitionsprogramms im Bereich Nachhaltigkeit dar, um den langfristigen Erfolg unseres Geschäftsmodells zu sichern. Dies beinhaltet auch, dass wir über unser AAA Sustainable Quality Programm den Zugang zu den ein bis zwei Prozent des Kaffees in der ganzen Welt sicherstellen, der unsere strengen Anforderungen in Bezug auf Qualität und Geschmack erfüllt“.

So will Nespresso bis 2020 seinen Kaffee zu 100 Prozent aus nachhaltigem Anbau beziehen. Konkret heißt es im Plan: „Nachhaltige Beschaffung von 100 Prozent der dauerhaft erhältlichen Grand Cru-Kaffeesorten im Rahmen des Nespresso AAA Sustainable Quality Programms durch eine wesentliche Ausweitung des AAA-Programms in Äthiopien, Kenia und im Südsudan sowie Investitionen in Höhe von 15 Millionen CHF in diesen Ländern. Zudem sollen die Kaffeebauern unterstützt werden, damit sie höhere Zertifizierungsstandards beispielsweise beim Wassermanagement oder der fairen Behandlung von Arbeitern, erreichen können. Außerdem soll ihre Existenzgrundlage durch eine Ausweitung des AAA Farmer Future-Programms verbessert und gesichert werden. Auch das Aluminium für die Kapseln soll vollständig nachhaltig beschafft werden. Konkret soll die Rücknahmekapazität für gebrauchte Aluminiumkapseln an allen Standorten ausgebaut werden. Sofern es sinnvoll erscheint, sollen die gesammelten Kapseln wiederverwertet werden. Neues Aluminium soll vollständig im Einklang mit den Vorgaben der neuen Aluminium Stewardship Initiative beschafft werden. Zudem soll die CO2-Bilanz des Unternehmens um weitere 10 Prozent verbessert werden mit dem Ziel einer hundertprozentigen Klimaneutralität. “Dank unseres Geschäftsmodells sind wir in der Lage, in jede Phase der Beschaffung, der Produktion und des Verkaufs von Kaffee involviert zu sein”, erläutert Duvoisin. “Nespresso kann seine Ziele nicht im Alleingang erreichen“.

Beim zweiten Jahrestreffen des NSAB kamen der langjährige Nespresso Markenbotschafter George Clooney und Partner wie die Rainforest Alliance, Fairtrade International, TechnoServe, IUCN, Pur Projet sowie die Geschäftsleitung von Nespresso zusammen, um das Unternehmen bei der Optimierung seiner langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie zu unterstützen und Partnerschaften für neue Nachhaltigkeitsinitiativen aufzubauen. “Wir sind stolz auf unsere langjährige Partnerschaft mit Nespresso”, berichtet Tensie Whelan, Präsidentin der Rainforest Alliance. “Dank dieses innovativen Ansatzes können wir den greifbaren Einfluss, den wir gemeinsam vor Ort auf die Anbaugemeinden haben, weiter ausbauen und den mehr als 60.000 am AAA-Programm beteiligten Kaffeebauern wirtschaftliche und umweltbezogene Vorteile bieten. Die Verpflichtung von Nespresso, den Anteil des von der Rainforest Alliance zertifizierten Kaffees auf 50 % zu erhöhen, ist ein wichtiger nächster Schritt in unserer Zusammenarbeit und wird den Verbrauchern zusätzliche Gewissheit geben, dass ihre Tasse Kaffee einen positiven Beitrag leistet.”

“Das AAA Farmer Future-Programm, das im Rahmen der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Nespresso und Fairtrade ins Leben gerufen wurde, wird Kaffeebauern und ihren Familien in Caldas, Kolumbien, greifbare Vorteile bringen”, so Harriet Lamb, CEO von Fairtrade International. “Kaffeebauern, die ihren Kaffee an Nespresso verkaufen, haben jetzt die Möglichkeit, Fairtrade-Prämien in diesen neuartigen Rentenfonds zu investieren. Das sind sehr gute Nachrichten für die Kaffeebauern, die im Durchschnitt über 50 Jahre alt sind und die eine ungewisse Zukunft erwartet. Und dies ist ein Weg, die Zukunft des Kaffees in Kolumbien zu sichern, indem bessere, langfristige Perspektiven geboten werden.”

“Die Grundlage für anhaltenden Frieden und Wohlstand im Südsudan muss auf einer wirtschaftlichen Diversifizierung und vielseitigen Möglichkeiten beruhen, die den Menschen im Land von Nutzen sind”, so George Clooney. “Die Investition von Nespresso und Technoserve in den Kaffeesektor im Südsudan, ungeachtet des laufenden Konflikts, vermittelt Hunderten von Kaffeebauern und ihren Familien in den Gemeinden dringend benötigte Einnahmequellen. Sie stellt außerdem eine Investition in die Zukunft des Südsudan im Hinblick auf Frieden und wirtschaftliche Entwicklung dar, in der Wohlstand geschaffen und geteilt wird. Der Einsatz von Nespresso und Technoserve in Partnerschaft mit landwirtschaftlichen Genossenschaften im südsudanesischen Kaffeesektor kann als Vorbild für weitere landwirtschaftliche Investitionen dienen.”

“Der Ansatz von Nespresso steht im völligen Einklang mit unserer Vision zur Integration sozialer und umweltfreundlicher Innovationen im Kern unserer Geschäftstätigkeit”, erklärt Tristan Lecomte, Präsident von Pur Projet. “Wir glauben, dass eine Investition in die Aufforstung von landwirtschaftlichen Regionen nicht nur die natürlichen Ökosysteme wiederherstellen wird, sondern auch letztendlich die Kaffeequalität und Produktivität verbessern und bessere Erträge für Kaffeebauern liefern wird.”

 

“Wir freuen uns über die Möglichkeit, gemeinsam mit Nespresso Nachhaltigkeit und Transparenz in der gesamten Aluminium- Wertschöpfungskette weiter voranzutreiben”, kommentiert Julia Marton- Lefèvre, Generaldirektorin der IUCN. “Der zukunftsorientierte Ansatz des Unternehmens, der den Ausbau seiner Recycling-Lösungen und die Ermunterung der Verbraucher zum Recycling beinhaltet, wird bedeutend durch die Selbstverpflichtung gestärkt, 100 % des Primäraluminiums für seine Kapseln konform mit dem neuen Standard der Aluminium Stewardship Initiative zu beziehen. Das Unternehmen hat bei der Einführung des neuen Standards eine führende Rolle gespielt und ist ein starker Befürworter des nachhaltigen Aluminiumeinsatzes.”


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