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Fraunhofer UMSICHT veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht

Wir haben uns der Gesellschaft weiter geöffnet, schreiben die Geschäftsführer des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT im inzwischen vierten Nachhaltigkeitsbericht. Erstmals hat das Forschungsinstitut im vergangenen Jahr einen Stakeholderdialog durchgeführt. Der aktuelle, nach G4 erstellte Bericht, zeigt die ökonomische, ökologische und soziale Leistung der Wissenschaftler ebenso wie den Verbesserungsbedarf und gibt einen Ausblick auf die nächsten Jahre.

Oberhausen (csr-news) > Wir haben uns der Gesellschaft weiter geöffnet, schreiben die Geschäftsführer des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT im inzwischen vierten Nachhaltigkeitsbericht. Erstmals hat das Forschungsinstitut im vergangenen Jahr einen Stakeholderdialog durchgeführt. Der aktuelle, nach G4 erstellte Bericht, zeigt die ökonomische, ökologische und soziale Leistung der Wissenschaftler ebenso wie den Verbesserungsbedarf und gibt einen Ausblick auf die nächsten Jahre.

UMSICHT ist eines von 67 Forschungsinstituten der Fraunhofer-Gesellschaft und wurde 1990 in Oberhausen gegründet. Im Jahr 2013 erwirtschaftete das Institut mit seinen rund 520 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 35,2 Millionen EUR. Das Ziel von UMSICHT es, mithilfe neuer, umweltschonender Technologien die nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft voranzubringen. Seit dem Jahr 2008 veröffentlicht das Institut zudem einen Nachhaltigkeitsbericht, um den stegigen Verbesserungsprozess gegenüber den Stakeholdern transparent darzustellen. „Bei der Erstellung dieses Berichts haben wir wieder festgestellt, dass der Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung für unser Institut ein fortlaufender Prozess ist und das wir unsere Strategien und internen Vorgänge immer wieder neu justieren müssen“, schreiben die Institutsleiter Eckhard Weidner und Görge Deerberg im Vorwort. Um den Beitrag des Instituts zur nachhaltigen Entwicklung zu maximieren, gibt es am Institut intern die Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit, das Nachhaltigkeitsmanagementinstrument Sustainability Balanced Scorecard sowie das institutsübergreifende Netzwerk Nachhaltigkeit der Fraunhofer-Gesellschaft.

Ergebnisse der SWOT-Analyse

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Quelle: Fraunhofer Umsicht Nachhaltigkeitsbericht 2012/13

Im Kern der Nachhaltigkeitsstrategie steht der Themenkomplex der nachhaltigen Rohstoff- und Energiewende. Dazu gehören klassische Energiethemen wie regenerative Energien und nachwachsende Rohstoffe, aber auch Themen wie Energiespeicherung, innovative Werkstoffe, Wasser- und Abwassertechnik sowie Wissens- und Ressourcenmanagement zu den Forschungsgebieten. Die Nachhaltigkeitsstrategie ist das Ergebnis eines Bottom-up-Prozesses, an deren Umsetzung und Ausgestaltung Beschäftigte, Führungskräfte und die Institutsleitung gleichermaßen beteiligt sind. „Welche Chancen und Risiken bestehen bei einer konsequenten Ausrichtung auf das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung“, war denn auch Inhalt einer im Januar dieses Jahres durchgeführten SWOT-Analyse. Damit haben sich zwölf Beschäftigte aus allen Bereichen des Instituts im Rahmen eines Workshops beschäftigt. Als zentrale Stärken des UMSICHT erwiesen sich die Erfahrung, die Reputation sowie der wirtschaftliche aber auch wissenschaftliche Erfolg. Zudem hat das Institut einen guten Ruf als Arbeitgeber und gilt vor allem auch für Hochschulabsolventen als attraktiver Arbeitsplatz. Auf der anderen Seite wurden aber auch die Schwächen sichtbar und die haben unter anderem, mit der Finanzierung zu tun. So seien viele Projekte nicht durch Ideen getrieben, sondern durch sich bietende Finanzierungsmöglichkeiten. Damit einher geht nicht nur ein hoher Zeit- und Kostendruck, sondern vor allem die Gefahr der Unglaubwürdigkeit. Chancen sahen die Mitarbeiter am ehesten im durch die gesellschaftlich etablierte Nachhaltigkeitsdiskussion und dem daraus resultierenden Wunsch der Industrie nach neuen, unkonventionellen Ideen. Aber die Fokussierung auf Nachhaltigkeit birgt auch das Risiko, andere attraktive Themen zu vernachlässigen, so ein weiteres Ergebnis der SWOT-Analyse. „Denn“, so heißt es im Bericht, „sei Nachhaltigkeit stark von öffentlicher Meinungs- und Willensbildung getrieben“. So könnten bei mangelndem politischem und gesellschaftlichem Interesse, nachhaltigkeitsgeleitete Projekte schnell an Bedeutung und in der Folge auch an Ertragskraft verlieren. In der Summe sahen die Workshop-Teilnehmer das Institut allerdings gut aufgestellt und dazu in der Lage, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.

Wesentlichkeitsmatrix

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 Quelle: Fraunhofer Umsicht Nachhaltigkeitsbericht 2012/13

Für den aktuellen Bericht hat das Institut erstmal auch den stärkeren Dialog mit externen Stakeholdern gesucht. So wurden die Ergebnisse der SWOT-Analyse zunächst von der Institutsleitung priorisiert und fanden dann Eingang in einen Workshop mit externen Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Aus deren Sicht wurden vor allem die Themen Mitarbeitereinbindung und –Beteiligung genannt. Von Bedeutung sei aber auch der Beitrag des Instituts zum Transformationsprozess, etwa bei der Energiewende. Darüber hinaus sollte UMSICHT für eine transdisziplinäre, verständliche Darstellung wissenschaftlicher Ergebnisse in einen gesellschaftlichen Dialog sorgen. Darüber hinaus wurde gefordert, dass das Institut als glaubwürdiger und unabhängiger Sachverständiger auftritt und innerhalb des gesellschaftlichen Dialogs klare Positionen vertritt. Aber die Runde hat auch konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, die nun in den Zielvorgaben ihren Niederschlag gefunden haben. Dazu gehören beispielsweise die Analyse der Kundenzufriedenheit oder die Entwicklung allgemein verständlicher Kriterien, mit denen sich Nachhaltigkeit in den Projekten bewerten lässt. Im Nachgang zu diesen Workshops hat das Institut erstmalig eine Wesentlichkeitsmatrix erstellt, die die aus interner und externer Sicht identifizierten, wesentlichen Aspekte enthält. In Vorbereitung auf den nächsten Bericht werden die Ergebnisse nun ausgewertet und sollen zu einer konkreten Roadmap führen.

Der vollständige vierte Nachhaltigkeitsbericht 2012/13 „Unsere Verantwortung für die Zukunft“ zum Download.

 


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