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ESG-Ratings – Studienreihe sorgt für Transparenz und Vergleichbarkeit

Der Markt für nachhaltiges Investment ist in den vergangenen Jahren überproportional gewachsen. Alleine in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat sich das Anlagevolumen nachhaltiger Geldanlagen auf mehr als 134 Milliarden Euro summiert. Gleichzeitig lassen sich ESG-Risiken in Investmentportfolios immer noch schwer beurteilen und vergleichen. Eine Studienreihe des auf Responsible Investment spezialisierten Schweizer Beratungsunternehmens CSSP will mit einer neuen Studienreihe für mehr Transparenz und Vergleichbarkeit sorgen. Für den deutschsprachigen Raum liegen nun erste Ergebnisse vor.

Vaduz (csr-news) > Der Markt für nachhaltiges Investment ist in den vergangenen Jahren überproportional gewachsen. Alleine in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat sich das Anlagevolumen nachhaltiger Geldanlagen auf mehr als 134 Milliarden Euro summiert. Gleichzeitig lassen sich ESG-Risiken in Investmentportfolios immer noch schwer beurteilen und vergleichen. Eine Studienreihe des auf Responsible Investment spezialisierten Schweizer Beratungsunternehmens CSSP will mit einer neuen Studienreihe für mehr Transparenz und Vergleichbarkeit sorgen. Für den deutschsprachigen Raum liegen nun erste Ergebnisse vor.

Professionelle Investmententscheidungen ohne die Berücksichtigung von ESG-Kriterien sind heut kaum mehr möglich. Wie eine Umfrage der Unternehmensberatung PWC ergeben hat, berücksichtigen 80 Prozent der institutionellen Investoren Nachhaltigkeit bereits als Faktor für Investmententscheidungen. Dabei definieren 73 Prozent die Reduktion von Risiken als wesentlichen Grund dafür, 55 Prozent wollen kein Unternehmen mit zweifelhafter Geschäftspraxis in ihrem Portfolio. Experten erwarten in den nächsten 10 Jahren, dass Finanz- und Nachhaltigkeitsanalysen verschmelzen und sich die Berücksichtigung von ESG-Kriterien als Standard etabliert. Mit der Studienreihe „TOP 100 ESG Anlagefonds Rating“ soll nun ein Einblick in die ESG Portfolio-Qualität von Anlagefonds ermöglicht werden. Dabei werden nicht nur Nachhaltigkeitsfonds berücksichtigt, sondern ebenso die ESG Portfolio-Qualität konventioneller Anlagefonds analysiert. Die Reihe startet mit der Analyse von Aktienfonds die in Deutschland, Österreich oder der Schweiz zugelassen sind.

Deutschland:

In Deutschland sind mittlerweile mehr als 290 nachhaltige Anlagefonds zum Vertrieb zugelassen, davon verfügen gut 45 Prozent über ein Nachhaltigkeits-Label oder eine anderweitige Art der Zertifizierung. Das Wachstum für nachhaltige Anlageprodukte betrug hierzulande gut 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der direkte Vergleich der nachhaltigen Aktienfonds mit den konventionellen Aktienfonds ergab, dass im Durchschnitt die ESG-Ratings der untersuchten Anlagefonds-Portfolios gut 14 Prozent über den Vergleichswerten der konventionellen Aktienfonds liegen. So erzielten rund 40 Prozent der untersuchten nachhaltigen Aktienfonds, die zum Vertrieb in Deutschland zugelassen sind, ein ESG-Investment-Rating von „A“. Insgesamt rund 66 Prozent der untersuchten nachhaltigen Aktienfonds erreichten eine ESG-Investmentrating-Bewertung von BBB oder besser. Auch die 100 größten in Deutschland zugelassenen konventionellen Aktienfonds mit globalem Fokus wiesen ein durchschnittliches ESG-Rating von „BBB“. Im Vergleich zu den nachhaltigen Aktienfonds zeigten sich aber auch deutlich Unterschiede in der Investmentrating-Verteilung, so konnten gerade mal 4 von den 100 untersuchten konventionellen Aktienfonds ein ESG-Investmentrating von „A“ aufzeigen. Desweiteren verfügen rund 40 Prozent der untersuchten konventionellen Aktienfonds über eine ESG Portfolio-Qualität, welches als Non-ESG-Investmentgrade (d.h. Investmentratings von BB, B, und CCC) bezeichnet wird.

Der Länderbericht Deutschland zum Download.

Österreich:

In Österreich sind mittlerweile mehr als 230 nachhaltige Anlagefonds zum Vertrieb zugelassen, davon verfügen gut 55 Prozent über ein Nachhaltigkeits-Label oder eine anderweitige Art der Zertifizierung. Der Markt für nachhaltige Anlageprodukte verzeichnete in Österreich wieder zweistellige Wachstumsraten. Der direkte Vergleich zwischen nachhaltigen und konventionellen Aktienfonds fällt in Österreich ähnlich aus wie in Deutschland. Fast 40 Prozent der nachhaltigen Aktienfonds konnten ein ESG-Investment-Rating von „A“ erreichen. Von den 100 größten in Österreich zugelassen konventionellen Aktienfonds mit globalem Fokus erreichten nur fünf eine solche Bewertung.

Der Länderbericht Österreich zum Download.

Schweiz:

In der Schweiz sind mehr als 220 nachhaltige Anlagefonds zum Vertrieb zugelassen, davon verfügen gut 50 Prozent über ein Nachhaltigkeits-Label oder eine anderweitige Art der Zertifizierung. Der Markt für nachhaltige Anlageprodukte verzeichnete in der Schweiz wieder zweistellige Wachstumsraten. Auch hier verläuft der direkte Vergleich ähnlich wie in Deutschland und Österreich. Allerdings konnten hier nur rund 30 Prozent der untersuchten nachhaltigen Aktienfonds ein ESG-Investment-Rating von „A“ erreichen. Bei den konventionellen Aktienfonds mit globaler Ausrichtung verfügen drei Fonds über diese Bewertung.

Der Länderbericht Schweiz zum Download.

 

Zwei weitere Berichte zum Thema:

– aktuelle Zahlen von Eurosif über die Entwicklung nachhaltiger Investments in Europa

– eine Studie untersucht die Performance von nachhaltigen und konventionellen Anlagefonds


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