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Weltnaturerbe Wattenmeer – Nachhaltiger Tourismus als Ziel

Eine intakte Natur erleben, dass wollen die rund 40 Millionen Besucher, die in jedem Jahr ans Wattenmeer reisen, so haben Urlauberbefragungen ergeben und sie wollen das diese Natur geschützt wird. Das über 11.000 km2 große Wattenmeer ist mit seinen natürlich ablaufenden geologischen und ökologischen Prozessen einzigartig auf der Welt. Gleichzeitig ist es ein beliebtes Reiseziel und nahezu für den gesamten Küstenverlauf von den Niederlanden bis Dänemark ist der Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen. Die trilaterale Wattenmeer-Kooperation hat nun erstmals eine gemeinsame Strategie für einen nachhaltigen Tourismus entwickelt.

Husum (csr-news) > Eine intakte Natur erleben, dass wollen die rund 40 Millionen Besucher, die in jedem Jahr ans Wattenmeer reisen, so haben Urlauberbefragungen ergeben und sie wollen das diese Natur geschützt wird. Das über 11.000 km2 große Wattenmeer ist mit seinen natürlich ablaufenden geologischen und ökologischen Prozessen einzigartig auf der Welt. Gleichzeitig ist es ein beliebtes Reiseziel und nahezu für den gesamten Küstenverlauf von den Niederlanden bis Dänemark ist der Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen. Die trilaterale Wattenmeer-Kooperation hat nun erstmals eine gemeinsame Strategie für einen nachhaltigen Tourismus entwickelt.

Naturschutzverwaltungen, Tourismus- und Marketingorganisationen, Politik und Umweltverbände aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark haben diese Strategie in einem langen und offenen Konsultationsprozess erarbeitet. Schon heute gelten im gesamten Wattenmeergebiet verschiedene nationale und trilaterale Initiativen für einen nachhaltigen Tourismus. Hinzu kommen die Bestrebungen des Naturschutzes die letztlich auch dem Status UNESCO-Welterbe der Menschheit geschuldet sind. 2010 einigte man sich im Rahmen einer Regierungskonferenz auf die Erarbeitung einer gemeinsamen “Strategie für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus”. Jetzt liegt das Resultat vor, ein Ergebnis aus Erfahrungen mit den bestehenden Initiativen, regionalen Besonderheiten, Marktforschungsergebnissen und der engen Zusammenarbeit der beteiligten Partner aus den drei betroffenen Ländern. Mit einem Aktionsplan der Maßnahmen bis 2017 enthält, soll die Strategie nun mit Leben gefüllt werden. Das Ziel ist klar formuliert: „In der In der gesamten Destination Weltnaturerbe Wattenmeer gehen Naturschutz und nachhaltiger Tourismus Hand in Hand“.

Doch was bedeutet nachhaltiger Tourismus eigentlich in einem sensiblen Naturschutzgebiet mit hohen Besucherzahlen und einem starken Verkehrsaufkommen? Die UNESCO definiert nachhaltigen Tourismus als “Tourismus, der die örtliche Bevölkerung und die Reisenden, das Kulturerbe und die Umwelt respektiert”. Bezogen auf das Wattenmeer bedeutet dies zunächst die Wahrnehmung der Verantwortung gegenüber dem Weltnaturerbe Wattenmeer und zwar von allen Beteiligten. Das erfordert auch Aufklärung über die Zusammenhänge und die Schutzbedürftigkeit dieses Naturraums. Für ihre Nachhaltigkeitsstrategie haben sich die Beteiligten auf fünf vorrangige Handlungs- und Arbeitsfelder geeinigt, die reichen von der Zusammenarbeit beispielsweise der Naturschützer mit den Tourismusverantwortlichen über wichtige Schlüsselfaktoren des Tourismus wie etwa Transport, Unterkunft und Gastronomie bis hin zur Umweltbildung. Die meisten Akteure sehen den Status als Weltnaturerbe als Chance für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus im gesamten Wattenmeer und nicht so sehr als einen Konflikt zwischen Tourismus und Naturschutz. Doch dafür sind Regeln und klare Verhaltensweisen notwendig, die den Touristen zudem verständlich erläutert werden müssen. Denn die wollen zwar eine intakte Umwelt, aber eben auch ihren Urlaub auf eine ungezwungene Art erleben. Am Wattenmeer geht dies nicht ganz ohne Einschränkungen deshalb ist ein umfassendes Besucherlenkungs- und Informationssystem von entscheidender Bedeutung. Damit sollen in empfindlichen Bereichen und in kritischen Zeiträumen die negativen Auswirken touristischer Aktivitäten begrenzt werden, gleichzeitig soll es aber auch dazu beitragen, bei den Besuchern vermehrt Verständnis und Rücksichtnahme für Schutzmaßnahmen aufzubringen. Genau diese Verständnis kann und soll auch die Basis der Vermarktungsstrategie für den gesamten touristischen Raum sein. Der Status als Welterbe spielt dabei eine zentrale Rolle und hilft dabei Nachhaltigkeitsstandards zu verbessern und das Profil als Naturschutzgebiet zu schärfen. Dabei geht es den Akteuren um Zusammenarbeit und ein gemeinsames Profil. Ihre Überlegung, dass das Ganze mehr ergibt als die Summe seiner Teile, setzt eindeutig auf Kooperation und weniger auf regional fokussierte Maßnahmen.

Aktionsplan_Wattenmeer

Quelle: Nachhaltiger Tourismus in der Destination Weltnaturerbe Wattenmeer

Von ganz zentraler Bedeutung für einen nachhaltigen Tourismus sind aber die ganz konkreten Maßnahmen beispielsweise beim Transport oder der Unterbringung der Urlauber. Die Reduzierung der CO2-Emissionen war schon auf der Konferenz 2010 ein wichtiger Aspekt. Tatsächlich sieht die Klimabilanz der Nordseeurlauber deutlich besser aus als die von Fernreisenden. Ihrem Ziel zur klimaneutralen Region zu werden sind die Akteure allerdings noch nicht sehr nahe gekommen, auch wenn einzelne Regionen wie etwa die Insel Juist schon einen Schritt weiter sind. Die meisten Urlauber erreichen das Wattenmeer mit dem Auto, das gilt in Deutschland genauso wie in den Niederlanden oder in Dänemark. Das mag an der teilweise schwierigen Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln liegen, auch wenn es Ausnahmen gibt, wie etwa die direkte Zugverbindung nach Sylt oder die unmittelbar Anbindung des Zugverkehrs an den Fährhafen wie beispielsweise in Norddeich. Dennoch haben sich Tourismuskonzepte bislang auf den Ausbau der Infrastruktur für Autos konzentriert. Das soll sich ändern, zukünftig müsse mehr Wert auf eine nachhaltige Infrastruktur und ein integriertes Verkehrsnetz gelegt werden um das umweltfreundliche Reisen entlang der Küste zu ermöglichen. Dazu zählen beispielsweise Verkehrsverbundsysteme und E-Mobilität aber auch die bestehenden Bus- und Bahnverbindungen auszubauen und stärker zu vernetzen. Ganz ähnliches gilt auch für die Unterbringung. In allen drei Ländern dominieren in diesem Bereich kleine und mittelgroße Betriebe, deren Ressourcen für Investitionen in einen nachhaltigen Tourismus, so räumen die Akteure der Strategie ein, seinen begrenzt. Allerdings steigt die Nachfrage nach Authentizität und Qualität touristischer Angebote. Hier unterscheiden sich derzeit auch noch die Tourismuskonzepte in den drei Ländern. Allen gemeinsam ist ein Bedarf an zusätzlichen

Flächen, denn für die Zukunft wird mit einer weiteren Zunahme an Urlaubern gerechnet. Für die Tourismusverantwortlichen eine Gratwanderung zwischen den Ansprüchen der Urlauber, der Notwendigkeit der Einnahmen und dem Schutz der Natur. Mit konkreten Maßnahmen und strategischen Zielen in diesen Handlungsfeldern soll der nachhaltige Tourismus im Wattenmeer wahr werden bzw. auch erhalten bleiben. Der Aktionsplan 2014-2017 enthält dazu Themen, Prioritäten, Zeitplanungen und Budgets. Dieser wird als Arbeitsplan fortgeschrieben und jährlich neu bewertet.

Das vollständige Strategiepapier zum Download.

Zum Thema: „Gute Aussichten! Machbarkeitsstudie zum klimafreundlichen Tourismus in der Wattenmeer-Region“.


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