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Fehlende Fortschrittsberichte: RSPO schließt Mitglieder aus

Der Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) reagiert auf die Kritik von NGOs. Diese hatten dem Zusammenschluss für nachhaltiges Palmöl wiederholt Unverbindlichkeit vorgeworfen. Nun straft der RSPO solche Mitglieder ab, die den vorgeschriebenen jährlichen Fortschrittsbericht über mehrere Jahre nicht einreichten. 15 Mitglieder wurden ausgeschlossen, 61 weitere suspendiert. Betroffen sind auch zahlreiche europäische Firmen und eine NGO.

Kuala Lumpur (csr-news) – Der Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) reagiert auf die Kritik von NGOs. Diese hatten dem Zusammenschluss für nachhaltiges Palmöl wiederholt Unverbindlichkeit vorgeworfen. Nun straft der RSPO solche Mitglieder ab, die den vorgeschriebenen jährlichen Fortschrittsbericht über mehrere Jahre nicht einreichten. 15 Mitglieder wurden ausgeschlossen, 61 weitere suspendiert. Betroffen sind auch zahlreiche europäische Firmen und eine NGO.

Die derzeit 2194 RSPO-Mitglieder verpflichten sich, jährlich einen Fortschrittsbericht (ACOP-Bericht: Annual Communications of Progress) zu ihrem Engagement für eine nachhaltige Palmölproduktion vorzulegen. Dieser Bericht ist auf die RSPO-Website hochzuladen und kann dort von jedermann eingesehen werden. Nun wurden 15 Unternehmen, die eine Berichterstattung für mindestens drei Jahre versäumten, die Lizenzen und Zertifikate für den Handel mit nachhaltigem Palmöl entzogen. Die Mitgliedschaft von 61 weiteren Firmen und Organisationen, deren Fortschrittsberichte für die beiden letzten Jahre fehlen, ruht. Sie haben nun 30 Tage Zeit, die Berichte nachzureichen; andernfalls verlieren sie ebenfalls ihre Lizenzen.

Betroffen sind zwölf Unternehmen und eine Stiftung aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Einige darunter beriefen sich gegenüber CSR NEWS auf Kommunikationsprobleme oder teilten mit, fehlende Fortschrittsberichte seien bereits nachgereicht.

Aus einer am 1. April auf der RSPO-Website zugänglichen Liste ergibt sich: Im DACH-Raum wurde die Mitgliedschaft der Storimpex Unternehmensgruppe beendet, weil diese über drei Jahre nicht berichtete. Wegen fehlender Berichte für zwei Jahre ruht die Mitgliedschaft der folgenden Unternehmen und einer Stiftung: Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz, Borggreve KG Zwieback und Keksfabrik, fit GmbH, H. & E. Reinert Westfälische Privat-Fleischerei, Herza Schokolade, Nordgetreide GmbH & Co.KG, Rübezahl Schokoladen, Sels Oel + Fett GmbH & Co.KG, SnackPartners GmbH (jetzt integriert in die Pauly Snacks GmbH), Wewalka GmbH Nfg.KG, Wilhelm Reuss GmbH & Co. KG Lebensmittelwerk, Grains & Fourrages S.A. sowie der PanEco Foundation.

Ein Sprecher von Rübezahl Schokoladen etwa teilte mit, dass „laut unserem Kenntnisstand im letzten Jahr ein Passus im RSPO-Standard aufgenommen wurde, der einen solchen jährlichen ACOP-Report zusätzlich fordert“ und diese Veränderung sei schlecht kommuniziert worden. Tatsächlich bestand die Verpflichtung zur jährlichen Berichterstattung schon immer. Der Bericht für 2013 sei bereits Anfang März nachgereicht worden und der für 2014 könne erst nach der Freischaltung einer entsprechenden Funktion auf der RSPO-Website am 6. April hochgeladen werden, so Rübezahl Schokoladen.

Auch Borggreve, die fit GmbH, H. & E. Reinert Westfälische Privat-Fleischerei, Herza Schokolade, Sels Oel + Fett, Wewalka, die Firma Wilhelm Reuss und die Schweizer PanEco Foundation teilten mit, fehlende Fortschrittsberichte im März bereits nachgereicht zu haben oder am 6. April auf die RSPO-Website hochzuladen. Von fit heißt es zudem: „Die Suspendierung ist niemals an uns herangetragen worden.“

WWF-Palmölexpertin Ilka Petersen begrüßt, dass der RSPO mit Konsequenzen auf eine Nicht-Berichterstattung reagiert. Zwar sei zunächst die Zertifizierung der Palmölerzeuger in den Anbauländern interessant. Aber „da gilt gleiches Recht für alle“, so Petersen, auch europäische Unternehmen und ebenso NGOs am Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl hätten zu berichten – „selbst wenn das Arbeit ist“.

Die Liste der ausgeschlossenen und suspendierten Mitglieder >> im Internet

>> Hier sehen Sie ab 16.00 h einen Videokommentar zu der Entscheidung des RSPO.


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