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CSR NEWS briefly vom 16. Juli 2015

Tagesaktuelle Ereignisse und Themen rund um die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung:

Tagesaktuelle Ereignisse und Themen rund um die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung:

Nachhaltigkeitsstandards für die Landwirtschaft – Lecks im Wassermanagement

Berlin (csr-news) > Nachhaltigkeitsstandards für die Landwirtschaft fokussieren stark auf Maßnahmen auf dem Feld, haben aber bisher das Wassermanagement im gesamten Flussgebiet des Produktionsorts nicht ausreichend im Blick. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Studie “Verantwortung im Zeichen des Wassers” der Naturschutzorganisation WWF. Die Studie untersucht den Umgang mit Wasser in 24 landwirtschaftlichen Nachhaltigkeitsstandards, darunter GLOBALG.A.P, Fairtrade und EU-Bio. Denn viele Flussgebiete auf der Welt stehen bereits heute unter enormem Wasserstress – Tendenz steigend. Die Analyse zeigt, dass Bereiche wie Abwassermanagement oder Wassereffizienz auf lokaler Betriebsebene insgesamt gut berücksichtigt sind. Defizite bestehen jedoch bei der Wasserrisikoanalyse, der Regulation der Wassernutzung und dem Wassermanagement im Gesamtkontext des jeweiligen Flussgebiets der Produktion. Das gilt laut WWF-Studie insbesondere auch für den EU-Bio-Standard. “Die Verfügbarkeit von sauberem Wasser in ausreichenden Mengen steht und fällt mit einem ökologisch funktionierenden Flussgebiet. Die Wasseranforderungen der Standards müssen die Produzenten entsprechend über den Tellerrand des einzelnen Betriebes verweisen”, so Philipp Wagnitz, Experte für Wasserrisiken beim WWF Deutschland. Die Naturschutzorganisation plädiert für eine Erweiterung der Wasserkriterien in den untersuchten Nachhaltigkeitsstandards um Aspekte des Water Stewardships. Die Studie zum Download.

Oxfam: Finanzindustrie höhlt Regeln gegen Nahrungsmittelspekulation aus

Berlin (csr-news) > Im Vorfeld der abschließenden Beratung zur Umsetzung der EU-Finanzmarktrichtlinie wirft Oxfam der Finanzindustrie vor, die Regeln zur Eindämmung der Nahrungsmittelspekulation aushöhlen zu wollen. Die EU plant, die Finanzmarktrichtlinie (Markets in Financial Instruments Directive, kurz MiFID II), zu überarbeiten und hat die Ausarbeitung der technischen Details an die Europäischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (ESMA) übertragen. Doch Banken, Börsen und den Verbänden der Finanzindustrie nutzen klaut Oxfam die Gelegenheit um ihren Einfluss auszuüben. „Durch intensive Lobbyarbeit hat es die Finanzindustrie geschafft, zahlreiche Ausnahmen und Schlupflöcher hinzuzufügen. Das ursprüngliche Ziel des Gesetzgebers, Marktverzerrungen und Preisschwankungen zu verhindern, hat sie damit untergraben“, sagt David Hachfeld, Experte für Wirtschaft und Globalisierung bei Oxfam Deutschland. „Es ist zu befürchten, dass der Profithunger mächtiger Finanzakteure auch weiterhin zu Preisexplosionen bei Agrarrohstoffen führen kann. Darunter leiden die Ärmsten der Armen, für die Grundnahrungsmittel wie Mais oder Weizen dann unerschwinglich werden können.“ Kernpunkt der Richtlinie sind sogenannte Positionslimits. Diese sollen verhindern, dass einzelne Spekulanten eine marktverzerrende Position erlangen. Nach Einschätzung von Oxfam kann der aktuelle Entwurf der technischen Standards dies jedoch nicht garantieren. Das Oxfam-Hintergrundpapier „Schlupflöcher im Kleingedruckten“ zum Download.

Jugendliche bewerten Reisen auf Umwelt- und Klimaverträglichkeit

Berlin (csr-news) > Wie schaffe ich es, dass mein ökologischer Rucksack auf Reisen möglichst klein und leicht ist? Mit dieser Frage befasst sich das Projekt Zero Impact Camps der Naturfreundejugend. Der Jugendverband will junge Menschen dazu motivieren, sich über umweltbewusstes, ressourcenschonendes und sozial verträgliches Reisen Gedanken zu machen. Dazu finden in Zeltlagern und Jugendfreizeiten in ganz Deutschland Aktionstage statt. Spielerisch lernen die Jugendlichen, die verschiedenen Aspekte des Reisens – Anreise, Unterkunft, Verpflegung, Aktivitäten vor Ort – auf ihre Umwelt- und Klimaverträglichkeit zu untersuchen. Auch eigene Vorschläge sind gefragt: Auf www.zero-impact-camps.de können auch Jugendliche, die nicht an einem Aktionstag teilgenommen haben, ihre nachhaltigen Reiseideen posten.

BASF baut E-Betriebsfahrzeugflotte und Ladeinfrastruktur aus

Dortmund/Ludwigshafen (csr-news) > Das Chemieunternehmen BASF ersetzt 100 Betriebsfahrzeuge mit Verbrennungsmotor durch Elektroautos. Zudem werden weitere 100 Ladepunkte von RWE als Technologiepartner installiert. Ziel ist es, jedem Fahrzeug einen eigenen Ladepunkt bereitzustellen, damit die Fahrzeuge jederzeit einsatzbereit sind. BASF setzt bereits seit dem Jahr 2011 Elektromobilität im Werksverkehr ein. Am Standort und im Großraum Ludwigshafen sind bislang 38 Elektrofahrzeuge unterwegs. Zusätzlich fahren 16 E-Autos an zehn weiteren deutschen Standorten und in Antwerpen. Die erfolgreiche, vierjährige Testphase mündet nun in der Erweiterung der Flotte. Wie das Unternehmen mittteilt, wurde das Angebot von den Mitarbeitern gut angenommen. Außerdem hätten die Fahrzeuge ihre Zuverlässigkeit und Alltagstauglichkeit, auch im Bezug auf die Reichweite, im Vergleich zu herkömmlichen Benzinern unter Beweis gestellt.

Corporate Volunteering lockt Mitarbeiter in Unternehmen

Köln (csr-news) > Unabhängig von Gehalt und Karrierechancen sind Bewerber immer öfter auch an Corporate Volunteering Programmen potenzieller Arbeitgeber interessiert. Was in den USA längst zum Standard in Unternehmen gehört, ist nun auch in Deutschland bei vielen Arbeitgebern angekommen, teilt die Online-Plattform csr-jobs mit. Dennoch herrscht oft Unsicherheit in der passgenauen Umsetzung solcher Programme. Wie entwickelt man als Unternehmen ein Corporate-Volunteering-Programm? An wen soll sich das Programm richten? Welcher Mehrwert und welche Ziele sollen mit dem Programm erreicht werden? “Corporate-Volunteering-Programme werden in Deutschland zwar bereits von vielen Unternehmen umgesetzt, jedoch noch viel zu wenig als Potenzial für die Personalgewinnung genutzt”, so Stefan Rennicke, Geschäftsführer von CSR jobs & companies und Betreiber der Plattform. Wie gefragt Volunteering gerade unter jungen Menschen ist, zeigt der Freiwilligendienst “kulturweit” der Deutschen UNESCO-Kommission. Das Programm wird nun erstmals für die Kooperation mit Unternehmen geöffnet und bietet großes Potenzial für die Bindung von Mitarbeitern. Um Unternehmen über die Implementierung solcher Programme aufzuklären, bietet CSR jobs & companies in Kooperation mit “kulturweit” einen Workshop zu diesem Thema an. Der Workshop “Internationales Corporate Volunteering für Unternehmen” richtet sich an Unternehmen, die ein internationales Volunteering-Programm entwickeln bzw. ein bestehendes Programm weiterentwickeln wollen. Experten bieten eine grundlegende Einführung ins Volunteering, vermitteln Rahmenbedingungen und geben Einblick in den Aufbau und die Umsetzung eines Programms. Der Workshop findet am 02. Oktober in Berlin statt. Mehr Informationen und Anmeldung unter www.csr-jobs.de.

GPRA-Vertrauensindex Juli 2015

Frankfurt (csr-news) > Laut aktuellem GPRA-Vertrauensindex haben die Deutschen trotz zahlreicher wirtschaftlicher und politischer Krisen in den Urlaubsländern weiterhin Vertrauen in den Tourismussektor. Im Ranking aller 15 erhobenen Branchen liegt der Tourismus nach den Maschinenbauern auf Platz 2. In der aktuellen Untersuchung wird deutlich, dass vor allem der Umgang mit Kunden das Verbrauchervertrauen maßgeblich beeinflusst. Unter diesem Aspekt ist das Tourismusgewerbe bestens aufgestellt und nimmt den Spitzenplatz ein. Ganz im Gegensatz dazu haben Banken und Versicherungen bislang kein Vertrauen zurückgewinnen können und liegt im Ranking auf dem letzten Platz.

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Quelle: GPRA-Vertrauensindex

 

“Enterprise 2020 Manifesto” – deutsche Version veröffentlicht

Wien (csr-news) > CSR Europe fordert gemeinsam mit über 40 weiteren Corporate Social Responsibility-Netzwerken aus ganz Europa mehr Zusammenarbeit von Regierungen und Unternehmen bei der Bewältigung von Arbeitslosigkeit, Klimawandel und demografischem Wandel. Das aus der Initiative entstandene Rahmenwerk “Enterprise 2020 Manifesto” beinhaltet Maßnahmen für die erfolgreiche Umsetzung einer nachhaltigen und integrativen Gesellschaft und richtet sich direkt an Unternehmen und Regierungen. Das Manifesto wurde im Rahmen der Sodalitas Konferenz “Last Call To Europe 2020” Ende Juni 2015 in Mailand erstmals vorgestellt. Ab sofort steht die deutsche Version unter www.respact.at/manifesto zur Verfügung.

Nespresso informiert über Fortschritte der “Positive Cup” Nachhaltigkeitsstrategie 2020

London (csr-news) > Anlässlich des einjährigen Jubiläums der “The Positive Cup” Nachhaltigkeitsstrategie 2020 von Nespresso gab Jean-Marc Duvoisin, CEO von Nestlé Nespresso, bekannt, dass im Rahmen des AAA Sustainable Quality(TM) Programms von Nespresso erhebliche Fortschritte gemacht wurden. “Durch unsere Nachhaltigkeitsinvestitionen wurden die ersten Schritte zum Wiederaufbau der Kaffeeindustrie im Südsudan unternommen. In Kolumbien verhelfen wir Bauern mit der Schaffung eines Rentensparplans zu einer besseren Zukunft”, erklärt Duvoisin. “Das sind kleine Schritte angesichts des Ausmaßes der Herausforderungen, aber ich bin stolz darauf, dass wir unseren Teil beitragen, den Bauern zu helfen und so gleichzeitig die Verfügbarkeit von Kaffee in höchster Qualität für unser Geschäft und unsere Clubmitglieder sicherstellen.” Nespresso hat in den vergangenen zwei Jahren mit TechnoServe zusammengearbeitet, um beim Wiederaufbau des Kaffeesektors im Südsudan zu helfen. 2013 exportierte das Land erstmals in seiner Geschichte Kaffee nach Europa und lieferte damit zum ersten Mal etwas anderes als Öl nach Europa. Nespresso zielt darauf ab, einen neuen, seltenen Kaffee aus dem Süd-Sudan zu erzeugen und gleichzeitig den örtlichen Landwirten eine langfristige alternative Einkommensquellen zu ermöglichen. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie 2020 beabsichtigt Nespresso, 100 Prozent des Kaffees aus dem AAA Sustainable Quality(TM) Programm zu beziehen, um eine qualifiziertere, autarke und nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen. Dies soll durch die Ausweitung des Programms auf Kenia und Äthiopien erreicht werden. In den vergangenen zwölf Monaten haben Nespresso und TechnoServe über 10.000 Bauern Schulungen und technische Hilfe für nachhaltige Anbaumethoden angeboten. Bis zum Jahr 2020 wird das Programm auf etwa 50.000 Produzenten ausgeweitet. Hier gibt es weitere Informationen.

BUND veröffentlicht Jahresbericht 2014

Berlin (csr-news) > Auch im 40. Jahr seines Bestehens ist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) weiter gewachsen und zählt inzwischen rund 540000 Mitglieder und Förderer. Bei den Einnahmen legte der Verband laut aktuellem Jahresbericht um acht Prozent zu und konnte 2014 mehr als 21 Millionen Euro für den Umwelt- und Naturschutz ausgeben. Der vollständige Jahresbericht zum Download.

Dialogreihe zur Fortschreibung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie

Berlin (csr-news) > Unter dem Motto „Globale Nachhaltigkeitsziele – nationale Verantwortung. Fortschreibung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie“ will die Bundesregierung in den nächsten Monaten diskutieren, wie die neuen globalen Zielstellungen in der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie Deutschlands umgesetzt werden können. Der Dialog startet im Oktober in Berlin und wird in den Folgemonaten in Dresden, Stuttgart, Bonn und Hamburg fortgesetzt.

Die Termine:

  1. Oktober 2015 – Auftaktkonferenz in Berlin mit Peter Altmaier, Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben

Regionale Dialogkonferenzen:

  1. November 2015 in Dresden
  2. Dezember 2015 in Stuttgart
  3. Januar 2016 in Bonn
  4. Februar 2016 in Hamburg

Weitere Informationen unter www.dialog-nachhaltigkeit.de.

Vorverkauf für das Fairphone 2 beginnt

Amsterdam (csr-news) > Ab heute ist das Fairphone 2 im Onlineshop von Fairphone verfügbar. Das kommende Telefon des Sozialunternehmens verfügt über eine modulare Bauweise, mit dem Ziel die Lebensdauer des Gerätes zu verlängern und dessen Haltbarkeit zu verbessern. Mit den Vorverkäufen wird der Start der Produktion finanziert. Auf diesem Weg soll die Unabhängigkeit des Unternehmens gewahrt bleiben. Bis Ende September sollen rund 15.000 Fairphones zum Preis von je 525 Euro verkauft werden. Die ersten Geräte werden dann im November ausgeliefert. Weitere Informationen auf der Fairphone-Website.

 

 


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