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Verantwortungsvolle Führung verbessert Motivation und Zufriedenheit im Unternehmen

Vertrauen und Verantwortung sind die beiden zentralen Werte verantwortungsvoller Unternehmensführung. Dies hat die heute vorgestellte Führungskräftestudie 2015 erneut gezeigt. Doch auch wenn sich die Führungskräfte zu diesen Werten bekennen, in der Realität der Unternehmen scheint es anders auszusehen. Dabei verantwortungsvolle Führung von großer Bedeutung für die Zufriedenheit und Motivation am Arbeitsplatz.

Bonn (csr-news) > Vertrauen und Verantwortung sind die beiden zentralen Werte verantwortungsvoller Unternehmensführung. Dies hat die heute vorgestellte Führungskräftestudie 2015 erneut gezeigt. Doch auch wenn sich die Führungskräfte zu diesen Werten bekennen, in der Realität der Unternehmen scheint es anders auszusehen. Dabei verantwortungsvolle Führung von großer Bedeutung für die Zufriedenheit und Motivation am Arbeitsplatz.

Vertrauen und Verantwortung sind in den Augen von Führungskräften in Deutschland die wichtigsten Werte, gefolgt von Integrität. Die steigende Bedeutung von verantwortungsvoller Führung (“Responsible Leadership”) wird von den Ergebnissen der Führungskräftebefragung 2015 der Wertekommission – Initiative Werte Bewusste Führung e. V. und des Reinhard-Mohn-Instituts für Unternehmensführung und Corporate Governance der Universität Witten/Herdecke (RMI) klar bestätigt. Wenn sich die Kernwerte in der gelebten bzw. erlebten Führungskultur widerspiegeln, steigen zugleich die intrinsische Motivation und die Zufriedenheit mit der eigenen Situation im Unternehmen. Damit korrespondiert, dass – wie schon in der Untersuchung im Jahr zuvor – auch in der aktuellen Befragung die HR-Orientierung (Fokus auf Wertschätzung und Entwicklung von Führungskräften) von den Teilnehmern als die für sie persönlich wichtigste Wertedimension genannt wird.

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Quelle: Führungskräftebefragung 2015

Bereits zum siebten Mal hat die Wertekommission die Untersuchung durchgeführt. Teilgenommen haben rund 240 Führungskräfte aus Deutschland, davon knapp 85 Prozent aus dem mittleren oder dem Top-Management. Bei der diesjährigen Befragung stand neben der Einstellung der Führungskräfte zu den sechs Kernwerten der Wertekommission (Vertrauen, Verantwortung, Integrität, Respekt, Mut und Nachhaltigkeit) sowie den persönlichen Präferenzen der Befragten in Bezug auf die zentralen Wertedimensionen HR-Orientierung, Innovationsstreben, Leistungsorientierung und Interne Stabilität erstmals auch das Konzept des Responsible Leadership im Fokus. Dabei wird nicht nur das ethische bzw. moralisch korrekte Führungsverhalten mit einbezogen, sondern auch die Arbeitsbeziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern.

Schädliche Wertediskrepanz

Insgesamt liefert die Befragung der Wertekommission hierzu einen positiven Befund: Mit einem Durchschnittswert von 2,4 (auf einer Skala von 1=sehr hoch bis 5=sehr niedrig) ist verantwortungsvolle Führung in den jeweiligen Unternehmen bereits gut ausgeprägt. Das gilt insbesondere für kleinere Organisationen. Ein Grund dafür könnte die größere Anonymität in komplexeren Unternehmen und der größere Abstand zur Leitungsebene sein. Die Befragung zeigt zudem, dass verantwortungsvolle Führung (vor allem gute Arbeitsbeziehungen) die Wertediskrepanz – also die Differenz zwischen den persönlichen und den im Unternehmen tatsächlich gelebten Werten – reduzieren kann. “Verantwortungsvolle Führung bringt individuelle und in der Realität erlebte Werte stärker miteinander in Einklang und wirkt sich positiv auf die intrinsische Motivation und die Arbeitszufriedenheit aus. Hier zeigt sich eindeutig: Unternehmenserfolg und Werteorientierung hängen direkt miteinander zusammen”, erläutert Prof. Dr. Ludger Heidbrink, Vorstandsmitglied der Wertekommission.

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Quelle: Führungskräftebefragung 2015

Die größte Werte-Diskrepanz zwischen Führungskräften und ihren Unternehmen zeigt sich nach der Befragung ausgerechnet bei den von den Führungskräften als am wichtigsten erachteten Wertedimensionen: HR-Orientierung und Innovationsstreben. Obwohl sich Führungskräfte vor allem Wertschätzung und Personalentwicklung sowie dynamisches unternehmerisches Handeln, Freiheit und Kreativität im Unternehmen wünschen, lässt die Realität diesbezüglich zu wünschen übrig. Die Folgen sind gravierend, denn eine hohe Werte-Diskrepanz hat einen direkten negativen Effekt auf die intrinsische Motivation der Befragten – mit entsprechenden Auswirkungen auf ihre Kooperationsbereitschaft. Je weniger die verschiedenen Werte im Unternehmen aus Sicht der Führungskräfte gelebt werden, obwohl sie sich diese wünschen, desto weniger engagieren sie sich selbständig für ihre Arbeit. Dann stehen eher extrinsische Anreize wie Boni oder Beförderungen im Vordergrund.

Werte-Dreiklang: Vertrauen, Verantwortung, Integrität

Wie bei allen vorangegangenen Erhebungen wurden die Führungskräfte auch in der aktuellen Ausgabe zu den sechs Kernwerten der Wertekommission befragt. Dabei zeigte sich gegenüber dem Vorjahr eine Verschiebung: Wurde 2014 – vermutlich vor dem Hintergrund intensiv geführter Debatten über Compliance-Themen – noch der Wert Integrität als wichtigster Wert genannt, so war es diesmal Vertrauen, dicht gefolgt von Verantwortung. Integrität fiel auf den dritten Platz zurück. Die übrigen Werte folgten in unveränderter Reihenfolge dahinter (Respekt, Nachhaltigkeit, Mut). “Das Werteverständnis der Führungskräfte offenbart, bei allen Verschiebungen im Detail, über die Jahre eine erstaunliche Kontinuität: Vertrauen, Verantwortung und Integrität bilden ein auch im Zeitablauf stabiles Wertegerüst. Für die Unternehmen ist das ein klares Signal: Die Forderung nach verantwortungsvoller Führung ist keine Modeerscheinung, sondern zwingende Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg”, resümiert Sven Korndörffer, Vorsitzender des Vorstands der Wertekommission.

Die Ergebnisse der Führungskräftebefragung 2015 zum Download.


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