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Nachhaltigkeitsberichte immer öfter nach GRI G4-Standard

Ab dem nächsten Jahr wird es ernst. Dann müssen alle Unternehmen die bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung auf die Global Reporting Initiative setzen, denn neuen G4-Standard anwenden. In den vergangenen zwei Jahren haben sich bereits zahlreiche Unternehmen daran versucht, die Umstellung vorbereitet oder sogar schon vollzogen. In welchem Umfang die Umsetzung bereits stattgefunden hat, wurde auch in diesem Jahr von der Kirchhoff Consult AG untersucht.

Hamburg (csr-news) > Ab dem nächsten Jahr wird es ernst. Dann müssen alle Unternehmen die bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung auf die Global Reporting Initiative setzen, denn neuen G4-Standard anwenden. In den vergangenen zwei Jahren haben sich bereits zahlreiche Unternehmen daran versucht, die Umstellung vorbereitet oder sogar schon vollzogen. In welchem Umfang die Umsetzung bereits stattgefunden hat, wurde auch in diesem Jahr von der Kirchhoff Consult AG untersucht.

„Es ist erfreulich, dass bereits viele Unternehmen freiwillig die G4 Richtlinien bei ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung umsetzen. Unsere Studie zeigt aber auch, dass noch keine einheitliche Definition des Begriffs der Wesentlichkeit verwendet wird und dass die Mehrheit der Unternehmen noch einen separaten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht“, sagt Klaus Rainer Kirchhoff, Vorstandsvorsitzender der Kirchhoff Consult AG. Im Blickfeld der Untersuchung standen die im DAX 30 gelisteten Konzerne und die im Euro Stoxx 50 enthaltenen Unternehmen. Dabei wurden sowohl separate Nachhaltigkeitsberichte als auch integrierte Berichte betrachtet. Das zentrale Ergebnis lautet, dass 2014 bereits 45 Prozent der 66 untersuchten Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsthemen nach dem Reportingstandard G4 berichten. Allerdings berichten dabei nur neun dieser 30 Unternehmen nach dem umfassenderen Comprehensive Modell (beispielsweise BASF), 19 veröffentlichen nach dem schlankeren Core Modell und zwar auch große Konzerne wie etwa die Deutsche Telekom oder der Energiekonzern E.on. Zwei der Unternehmen verzichten auf die Angabe eines Berichtsmodells. Insgesamt 19 Unternehmen erstellen dabei einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht, während die verbleibenden elf bereits einen integrierten Bericht nach G4 publizieren.

Keine präzise Definition des Begriffs „Wesentlichkeit“

Bei der Umsetzung des Standards gibt es weiterhin deutliche Unterschiede, insbesondere bei der Festlegung der für die Unternehmen wesentlichen Themen. Und die Spanne ist gewaltig, während es Unternehmen gibt, die sich auf sechs Themen fokussieren können, erachten andere bis zu 53 Aspekte als wesentliche Nachhaltigkeitsthemen für ihr Unternehmen. Dabei werden nicht nur GRI-Aspekte berücksichtigt, sondern auch unternehmenseigene Kategorien festgelegt. Eine präzise Definition des Begriffs „Wesentlichkeit“, welcher die Grundlage für die Materialitätsanalyse eines Unternehmens darstellt, fehlt dabei oft und so gestalten die Unternehmen auch den Prozess der Materialitätsanalyse unterschiedlich. Die große Bedeutung eines Dialogs mit ihren Anspruchsgruppen haben viele Unternehmen jedoch erkannt und so führen 25 der 30 untersuchten Unternehmen eine Stakeholderbefragung oder einen Stakeholderdialog zur Definition wesentlicher Themen durch. Allerdings ist die Anzahl der Dialogpartner sehr unterschiedlich und reicht vom kleinen, exklusiven Kreis mit 13 Teilnehmern bis hin zu offenen, großen Foren mit mehr als 800 Dialogpartnern.

kirchhoff

Quelle: Kirchhoff Consult AG

Interessant ist auch der Umfang der Berichte, der bei den einzelnen Unternehmen stark variiert. So schafft es der Konsumgüterhersteller Beiersdorf über seine Nachhaltigkeitsthemen auf 43 Seiten zu berichten, während auf der anderen Seite der Medienkonzern Vivendi auf 342 Seiten kommt. Insgesamt liegt der Umfang der meisten Berichte (rund 80 Prozent) zwischen 50 und 200 Seiten, während rund 90 Prozent der integrierten Berichte über 200 Seiten stark sind.

Eine Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse zum Download.


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