CSR-Wissen Reporting

Integrierte Berichterstattung

Autor des Beitrags: Andreas Steinert CSR-Kommunikation und CSR-Management, bits communication


Integrierte Berichterstattung (IB) (engl.: Integrated Reporting) verbindet die traditionelle Finanzberichterstattung eines Unternehmens mit seiner Berichterstattung über nicht-finanziellen Themen (Governance-, Compliance-, Risiko- oder CSR-Management). Ziel ist es, der Unternehmensleitung, Finanzmarktteilnehmern und anderen Stakeholdern ein angemessenes Bild der Leistung, Lage und Zukunftsperspektive eines Unternehmens zu geben.

1. Brücke zwischen Finanz- und CSR-Berichterstattung

Während die Finanzberichterstattung mit ihrem Fokus auf finanzielle Leistungsindikatoren die Stärken und Schwächen eines Unternehmens heutzutage nicht mehr angemessen darstellt, schafft es CSR-Berichterstattung vielfach nicht, Finanzmarktteilnehmern die Zusammenhänge unternehmerischer Nachhaltigkeit und finanzieller Performance überzeugend darzulegen.

2. Individuelle Ansätze

Um die Defizite beider Formen der Unternehmens-Berichterstattung zu überwinden, veröffentlichten erste Unternehmen Integrierte Berichte. Vorreiter war 2004 Novo Nordisk, 2007 folgte beispielsweise die BASF. Ohne ein anerkanntes Rahmenkonzept für IB blieb die Anzahl der Unternehmen mit vergleichbaren Berichterstattungsansätzen gering.

3. Rahmenkonzept des IIRC

Im August 2010 gründeten Vertreter aus Wissenschaft, Unternehmen, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und weiteren Organisationen das International Integrated Reporting Council (IIRC). Auf Grundlage eines Diskussionspapiers (2011) und einer anschließenden Kommentierungsphase startete 2012 ein Pilotprogramm mit weltweit über 100 Unternehmen. Auf Basis der Feedbacks der Unternehmen und Investoren hat das IIRC im Dezember 2013 Rahmenkonzept und Anwendungsleitlinien zur IB veröffentlicht.

Das Rahmenkonzept folgt einem prinzipienorientierten Ansatz ohne spezifische Kennzahlen, Angaben oder Bewertungsmethoden. Es fordert von berichtenden Unternehmen, wesentliche Informationen zu bestimmen und darzustellen. Der erste Teil beschreibt die Grundlagen der IB und die freiwillige Anwendung des Rahmenkonzepts. Der zweite Teil stellt sieben Berichtsprinzipien und acht Inhaltselemente vor. Mehr Klarheit in Bezug auf Wert, Chancen und Risiken eines Unternehmens soll durch die Darstellung der Zusammenhänge der sechs Kapitalarten (finanzielles, produziertes, intellektuelles, Human-, soziales und Beziehungs-, natürliches Kapital) im Geschäftsmodell und der Wertschöpfungskette entstehen.

4. Praxishilfen

Kajüter, P., & Hannen, S. (2014). Integrated Reporting nach dem Rahmenkonzept des IIRC. KoR: internationale und kapitalmarktorientierte Rechnungslegung; IFRS, (02), 75–81.

5. Links

 


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