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Medienkompetenz

Autor des Beitrags: Achim Halfmann, CSR NEWS


Über Medienkompetenz wurde in den letzten 30 Jahren innerhalb des Bildungssektors diskutiert; mit der zunehmenden Mediatisierung der Gesellschaft ziehen der Begriff und sein Gegenstand in die öffentliche Diskussion ein.

1.Der Begriff

Medienkompetenz beinhaltet nach klassischen medienpädagogischen Definitionen (etwa von Dieter Baacke und Stefan Aufenanger) ein Wissen um Medien und ihre Nutzung, das Verstehen medial vermittelter Botschaften, die Fähigkeit zur Beurteilung von Mediensystemen, die lebensförderliche Mediennutzung sowie die Fähigkeit zur Mediengestaltung.

Eine kritische Perspektive (von Bernd Schorb in Anlehnung an Jürgen Habermas) ergänzt den Medienkompetenzbegriff um eine analytische Komponente (die Wirkungsweise von Massenmedien zu verstehen und ihre Sichtweise zur durchbrechen), eine kreative Komponente (vorherrschenden Kommunikationsstrukturen Alternativen entgegensetzen zu können) und eine kommunikative Komponente (Erfahrungen reflektiert ausdrücken zu können).

In unserer Gesellschaft mit ihrer hohen Präsenz digitaler Medien bedeutet Medienkompetenz zudem, diese Medien reflektiert für die eigene Kommunikation und die Selbstdarstellung zu nutzen.

2. Unternehmerische Verantwortung

Insbesondere Massenkommunikation wird durch Unternehmen des Nachrichten- und Unterhaltungssektors vermittelt. Daraus erwächst die Verantwortung für eine Ausgestaltung des Medienangebotes, die Medienkompetenz der Nutzer fördert. Ende 2016 entstand beispielsweise die öffentliche Diskussion über die Verantwortung von Facebook und ähnlichen Plattformen dafür, Fake News (Falschmeldungen) als solche kenntlich zu machen.

Medienkompetenzförderung setzt eine Bereitschaft der Unternehmen voraus, gegen kurzfristige monetäre Interessen zu handeln: Denn Medienkompetenz kann auch bedeuten, dass Nutzer nach einer gewissen Zeit der Mediennutzung abschalten oder Medieninhalte kritisch diskutieren.

Einige Medienunternehmen engagieren sich in Medienkompetenzinitiativen, beispielsweise Super RTL bei fragFINN.de und MediaSmart oder Microsoft an der Initiative „Deutschland sicher im Netz“ – teilweise mit anderen gesellschaftlichen, wissenschaftlichen oder politischen Akteuren gemeinsam.

3. Neue Herausforderungen der „Smart World“

„Smart Home“. „Smart City“ oder die „Wearables“ als „Fitness-Armaturen“ bringen völlig neue Herausforderungen mit sich: Im „Internet der Dinge“ steuern digitale Sensoren und Algorithmen die Umwelt des Menschen – und damit zugleich das menschliche Verhalten. Digitale Technologien und Medien als Weltvermittler und -gestalter kommen dem so nah wie nie zuvor; solche Technologien und die zugrundeliegenden Algorithmen bleiben für den Menschen überwiegend undurchschaubar.

Die sich daraus ergebenden Herausforderungen für eine transparente Mediengestaltung und die Entwicklung zusätzlicher Medienkompetenzen stehen – anders als die Diskussion um “Big Data” – bisher weder in der öffentlichen noch in der wissenschaftlichen Diskussion im Fokus. So hebt sich die von vier Journalisten und Wissenschaftlern betriebene Plattform Algorithm Watch als Ausnahme ab.

4. Initiativen

Zu den Initiativen (mit Beteiligung) der Wirtschaft, die einen Bezug zum Thema Medienkompetenz besitzen, zählen:

5. Das Thema „Medienkompetenz“ im CSR MAGAZIN

Die Ausgabe Dezember 2016 (Nr. 23-24) des CSR MAGAZIN beschäftigt sich mit dem Thema „Medienkompetenz: Steuert Mensch Maschine –oder umgekehrt?“. Der Beitrag als PDF (Zugang für registrierte CSR NEWS-Partner)

6. Literaturhinweise (Internetquellen)

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