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Erfolgsmodell StreetScooter

Vor wenigen Wochen kündigte die Deutsche Post den Ausbau der StreetScooter-Produktion an. Künftig soll der Elektrotransporter auch an Dritte verkauft werden. Erster Kunde ist die Fischmanufaktur Deutsche See.

Bonn/Bremerhaven (csr-news) > Elektromobilität auch in kleinen Stückzahlen wirtschaftlich zu produzieren und zu betreiben, war das Ziel bei der Entwicklung des StreetScooters. Im Umfeld der RWTH Aachen begann das Projekt zunächst mit Fahrzeugen, die im Aachener Stadtgebiet für Kurzstrecken eingesetzt werden können. Schon 2011 auf der Internationalen Automobilausstellung konnte man ein erstes Fahrzeug präsentieren. Anschließend begann die Entwicklung eines Fahrzeugs speziell für den Einsatz bei der Deutschen Post DHL. Es wurde 2012 erstmals vorgestellt und ist seit 2014 im bundesweiten Flottentest des Logistikkonzerns. Im gleichen Jahr übernahm die Deutsche Post DHL auch die 100%ige Mehrheit an dem jungen Unternehmen. Eine Entscheidung mit Weitblick, denn der StreetScooter entwickelt sich zu einer echten Erfolgsstory.

Ihrem eigenen Nachhaltigkeitszielen folgend, will die Deutsche Post DHL den Elektrotransporter an immer mehr Standorten einsetzen, um die eigenen logistikbezogenen Emissionen bis 2050 auf null zu reduzieren, aber auch um den Kunden emissionsfreie Logistiklösungen anbieten zu können. Seit 2015 läuft die Serienproduktion. Jetzt will man aufgrund der starken Nachfrage aus dem eigenen Konzern, aber auch von anderen Unternehmen, von geplanten 10.000 Exemplaren bis Ende des Jahres, auf 20.000 Fahrzeuge verdoppeln. Rund 2.500 Fahrzeuge sind bislang für die Paketzustellung im Betrieb, Ende des Jahres sollen es mindestens 5.000 sein. “Die große Nachfrage nach dem StreetScooter und unsere eigenen ehrgeizigen Klimaschutzziele haben uns darin bestärkt, unser Engagement im Bereich der Elektromobilität weiter auszubauen und unser Know-how auch Anderen zur Verfügung zu stellen. Damit untermauern wir unseren Anspruch, Motor der Elektromobilität zu bleiben und Marktführer in der grünen Logistik zu werden“, so Konzernvorstand Jürgen Gerdes.

© Deutsche See

Um die Produktion verdoppeln zu können, wird das Unternehmen einen weiteren Produktionsstandort in Nordrhein-Westfalen in Betrieb nehmen. Und, damit mehr produzierte Fahrzeuge auch verkauft werden, will man zukünftig auch an Dritte verkaufen. Mindestens die Hälfte der diesjährigen Jahresproduktion sei dabei für externe Interessenten vorgesehen, heißt es von der Post. Externe Kunden sieht man vor allem bei Kommunen, strategischen Partnern und großen Flottenkunden im In- und europäischen Ausland. Erster Kunde ist die Fischmanufaktur Deutsche See, die 80 extra für Kühltransporte ausgerüstete StreetScooter erhält. Zunächst wird das Unternehmen die Fahrzeuge in Köln einsetzen, und danach sukzessive die rund 20 weiteren städtischen Standorte mit Elektrofahrzeugen ausstatten. Das besondere an diesen Fahrzeugen ist die installierte Kälteanlage, die über eine Photovoltaik-Folie auf dem Dach den Akkubetrieb unterstützt und somit eine Reichweite von rund 80 Kilometern ermöglicht. „Mit der Kombination aus komplett emissionsfreiem Antrieb und modernster Kühllogistik ist der StreetScooter eine sinnvolle Ergänzung des bestehenden Fuhrparks von Deutsche See aus modernen, konventionell angetriebenen Fahrzeugen“, so Deutsche See-Geschäftsführer Egbert Miebach.

Die Jahresproduktion der StreetScooter-Fahrzeuge wird sich in etwa zu gleichen Teilen auf die Modelle Work (mit rund 4m3 Ladevolumen) und „Work L“ (mit rund 8m3 Ladevolumen) verteilen. Die Preise für den StreetScooter Work beginnen ab 32.000 Euro (für die Basisvariante „Work Pure“). Auf Wunsch bietet die StreetScooter GmbH auch die entsprechende Lade-Infrastruktur mit an. Der nächste noch größere Transporter mit ca. 20m3 Ladevolumen („Work XL“) wirdvoraussichtlich Anfang 2018 auf den Markt kommen und dann ebenfalls in den externen Vertrieb gehen.


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