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Umsatzrekord in der Nische

GEPA-Geschäftsführer Matthias Kroth und Peter Schaumberger © GEPA – The Fair Trade Company/A. Fischer

Die faire Handelsorganisation GEPA konnte im vergangenen Jahr einen neuen Umsatzrekord verbuchen. Neue Ansätze sollen für weiteres Wachstum sorgen.

Wuppertal (csr-news) > Waren im Wert von 74 Millionen Euro konnte der Pionier der Fair Trade-Bewegung im vergangenen Jahr absetzen, ein Plus von 7,2 Prozent. Bezogen auf die Endverbraucherpreise wurde Waren im Wert von 114 Millionen Euro verkauft. Umsatzstärkstes Produkt ist nach wie vor Kaffee (31,7 Millionen Euro). Das weitere Lebensmittelangebot legte um 8,7 Prozent auf 40,8 Millionen Euro zu – angeführt von den Schokoladenprodukten (16 Millionen Euro). „Wir freuen uns über die positive wirtschaftliche Entwicklung der GEPA, die zeigt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher dem Pioniergeist der GEPA folgen“, so Matthias Kroth, kaufmännischer Geschäftsführer der GEPA. „Trotz Herausforderungen wie unsicherer Rohstoffmärkte und Wechselkursschwankungen setzt sich der Umsatzzuwachs fort und wir rechnen auch wie in den letzten Jahren mit einem positiven Ergebnis.

Neue Wege mit dem Handwerks-Premiumkonzept

Beim Blick auf die einzelnen Vertriebswege zeigt sich ein sehr unterschiedliches Bild. Ausgerechnet im Bereich der Weltläden und Aktionsgruppen musste man einen Umsatzrückgang von 3,7 Prozent auf 21 Millionen Euro hinnehmen. Als wesentlichen Grund sieht GEPA die Umstellung des Handwerkssortiments im vergangenen Jahr. Speziell in diesem Bereich ging der Umsatz um fast 30 Prozent auf 1,3 Millionen Euro zurück. Dem will man mit neuen Ansätzen und Produkten entgegenwirken. Etwas weniger südamerikanische Folklore, dafür mehr nützliche Produkte für das tägliche Leben. Handwerks-Premiumkonzept nennt die GEPA diesen Weg, der vor allem in Weltläden mit guter Geschäftslage neue Kunden ansprechen soll. In bundesweit 25 Läden sind die neuen Handwerkskollektionen inzwischen zu bekommen. Eine im letzten Jahr neu eingerichtete Stelle für die Weiterentwicklung von Weltläden, unterstützt diesen Weg und hilft neue Ladenkonzepte zu entwickeln. Die Weltläden in Balingen, Mainz und Witten haben ihr neues Konzept schon umgesetzt. Und auch im Internet wird inzwischen Geld verdient, genau 1,1 Millionen Euro, ein Zuwachs von 24 Prozent. Die neue Premiumreihe ist auch dort zu erhalten.

Die neuen Handwerkskollektionen im Weltladen Bad-Hersfeld.
© GEPA – The Fair Trade Company

Stetiges Wachstum verzeichnet auch der Außer-Haus-Vertrieb, der im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf 7,9 Millionen Euro zulegen konnte. Dieser Vertriebsbereich der GEPA feiert dieses Jahr 25-jähriges Jubiläum. 1992 beschritt man diesen Weg um sich neue Absatzwege zu erschließen. Erster Kunde war die Bausparkasse Schwäbisch Hall, in deren Geschäftsräumen aber schon vorher GEPA-Kaffee getrunken wurde. Inzwischen reicht das Kundenspektrum vom kleinen Restaurant über Studentenwerke bis zum Konzern oder kirchlichen Einrichtungen.

Ein weiterer wichtiger Vertriebsweg ist der Lebensmittel-, Bio- und Naturkosthandel. Über diesen Weg wurde ein Umsatz von 28 Millionen Euro erzielt, ein Plus von 10 Prozent. Dazu hätten vor allem neue Kunden sowie die Ausdehnung der Fläche bei bestehenden Kunden beigetragen. Ein durchaus beachtliches Ergebnis, schließlich ist GEPA inzwischen im direkten Wettbewerb mit zahlreichen Labels. Um dort zu bestehen, setzt man zudem auf handelsübliche Aktionen. So soll das Saisongeschäft in diesem Jahr erstmals mit einem speziellen Weihnachtsdisplay für z.B. Schoko-Nikoläuse, Weihnachts-Schokolade und Lebkuchen-Konfekt gestärkt werden.

In diesem Jahr steht besonders der Kaffee der GEPA unter dem Motto „Echt fair“ im Mittelpunkt. Mit neuen Kaffee-Raritäten will man darstellen, was GEPA unter Qualität und fairen Handelsbeziehungen versteht. Die hochwertigen Sorten aus dem Kongo „Bio Café Lake Kivu“ und aus Uganda „Bio Espresso Kampala“ sollen dies beispielhaft zeigen. Ein besonderes Beispiel für faire Partnerschaft ist die Kaffee-Rarität „Bio Café Lalitpur“ aus dem nepalesischen Bergland. Der Dachverband CCU Lalitpur hat es auch durch die Kooperation mit der GEPA geschafft, nach dem Erdbeben 2015 neu anzufangen.


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