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Soziales und ökologisches Engagement zahlt sich aus

Unternehmen, die sich für Gesellschaft und Umwelt einsetzen, erzielen bei sonst gleichen Bedingungen deutlich höhere Unternehmensbewertungen und Margen. Das zeigt eine Studie der Boston Consulting Group (BCG).

München (csr-news) > Für ihre Untersuchung “Total Societal Impact: A New Lense for Strategy” haben die BCG-Analysten bei 300 Unternehmen aus den Branchen Banking, Konsumgüter, Öl und Gas sowie Pharma weltweit, die Beziehung zwischen ökologischem und sozialem Engagement und wirtschaftlichem Erfolg unter die Lupe genommen. Bei ansonsten gleichen Bedingungen, würden demnach die Unternehmen mit sozialem und ökologischen Profil – dem sogenannten Total Societal Impact (TSI), wirtschaftlich besser abschneiden. Der TSI beschreibt die Summe aller positiven und negativen ökonomischen, gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen eines Unternehmens.

Strategische Vorteile und bessere Reputation

Insbesondere Unternehmen mit einem hohen TSI würden bis zu 12,4 Prozentpunkte über dem Durchschnitt liegen. So liegen Bewertungsmultiplikatoren der Top-Performer von sogenannten „Downside Topics“ – Aktivitäten, die vor negativen Ereignissen oder Risiken schützen – bei im Übrigen gleichen Bedingungen im Bereich Öl und Gas um 19 Prozent, bei Pharma um 12 Prozent, bei Konsumgütern um 11 Prozent und im Bereich Banking um 3 Prozent über dem Durchschnitt. Zudem erreichen TSI-Top-Performer höhere Margen als der Durchschnitt. Im Pharmabereich liegen diese bei ansonsten gleichen Parametern um 8,2 Prozentpunkte höher, bei Konsumgütern sind es 4,8 Prozentpunkte, bei Öl und Gas sowie im Bereich Banking 3,4 beziehungsweise 0,5 Prozentpunkte. Zentrale Treiber des TSI sind Aktivitäten wie Gesundheits- und Sicherheitsinitiativen sowie Maßnahmen zum Umweltschutz. Daneben wirken sich auch soziale Aktivitäten positiv aus, die etwa Zugang zu einfachen Finanzdienstleistungen (z. B. kostenlose Bankkonten) ermöglichen. „Soziales und ökologisches Engagement wirkt sich positiv auf das Geschäft aus – durch erhöhtes Vertrauen und eine bessere Reputation bei Kunden und Investoren. Und es schafft strategische Vorteile durch besseren Zugang zu neuen Kunden, Partnern und Märkten“, sagt Rainer Strack, Senior Partner und Leiter der BCG-Praxisgruppe Social Impact in Deutschland.

Steigende Erwartungen an soziales Engagement von Unternehmen

Kunden, Mitarbeiter und Regierungen erwarten, dass Unternehmen spürbar mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, etwa bei den Themen Gesundheit, Klimawandel oder sozial verantwortliche Produktion, schreiben die Autoren der Studie. Aber auch bei Investoren gewinnt der Aspekt der sozialen Verantwortung an Bedeutung. „Investoren haben erkannt, welche Auswirkungen Nachhaltigkeit auf die Gewinnentwicklung hat. Unternehmen sollten mehr soziale Verantwortung übernehmen, um ihre Reputation am Markt zu stärken und nicht hinter Wettbewerber zurückzufallen“, erklärt Alexander Baic, Expert Principal für Social-Impact-Themen bei BCG. Wie die BCG-Analyse zeigt, wird es für Unternehmen zunehmend wichtiger, neben der Aktienrendite, dem „Total Shareholder Return“ (TSR), auch den TSI zu berücksichtigen und fest in der Geschäftsstrategie zu verankern. Die Studie identifiziert eine Reihe von Erfolgshebeln, über die Unternehmen sowohl einen hohen TSI als auch einen starken TSR erzielen können. So sollten sie sich auf ausgewählte soziale und ökologische Themen konzentrieren, die für die jeweilige Branche besonders bedeutsam sind. Hier sind vertiefte strategische Partnerschaften mit anderen Organisationen sinnvoll, um Initiativen von hoher Reichweite und Wirksamkeit ins Leben zu rufen. Zudem sollten die Initiativen klare Ziele haben, die messbar sind und an Investoren transparent kommuniziert werden.


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