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Präsident des Bauernverbands plädiert für Tierwohl-Kennzeichnung

Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV), © Gero Breloer / DBV

Im Interview mit dem Wochenmagazin „Die Zeit“ plädiert Joachim Rukwied für eine staatliche Tierwohl-Kennzeichnung.

Hamburg (csr-news) > „Auch da wollen wir Taktgeber bleiben“ – so begründet der Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV), Joachim Rukwied, seine neue Offenheit für eine staatliche Tierwohl-Kennzeichnung. Diese sei eine Reaktion auf die Vorstöße von Supermarktketten wie Lidl, so Rukwied im Gespräch mit der Wochenzeitung DIE ZEIT: „Uns geht es darum, Transparenz zu schaffen. Die Handelsketten mit ihren vielen unterschiedlichen Ansätzen stiften eher Verwirrung.“

Rukwied schlägt für das staatliche Label drei Qualitätsstufen vor: Die erste weist einen gesetzlich festgelegten Mindeststandard aus, die zweite die erhöhten Anforderungen der Tierwohl-Initiative, die dritte garantiere einen Premiumstandard, der etwa dem Label des Deutschen Tierschutzbundes entspreche. Separat solle ein Ökostandard erhalten bleiben.

Mit Blick auf die anstehende Reform der EU-Agrarpolitik plädiert Rukwied dafür, die europäischen Subventionen auch nach dem Brexit stabil zu halten. Deshalb müssten die Mitgliedsstaaten ihre nationalen Beiträge zum EU-Budget erhöhen. Direktzahlungen, die den größten Teil in den Fördertöpfen ausmachen, müssten weiterhin fließen. Forderungen, sie ab einer bestimmten Betriebsgröße zu kappen, weil 80 Prozent der Gelder an nur 20 Prozent der Betriebe fließen, erteilt Rukwied eine Absage: „Diese 20 Prozent bewirtschaften halt auch 80 Prozent der Fläche.“ Der DBV sei aber bereit, an einer neuen „grünen Architektur“ mit ökologischen Anforderungen mitzuarbeiten.


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