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Cotonea verlässt Textilbündnis

© Cotonea

Nach vier Jahren Mitgliedschaft verlässt der Hersteller von Heimtextilien aus ökologischer und fair produzierter Baumwolle das Bündnis für nachhaltige Textilien.

Bempflingen (csr-news) >  Die im Leitfaden „Wir sind auf dem Weg“ formulierten ökologischen und sozialen Standards erfüllt Cotonea schon lange zu 100 Prozent. Diese Roadmap eignet sich für große Unternehmen, für Cotonea ist die jährliche Dokumentation erreichter Verbesserungen schlicht überflüssig, lautet das Fazit des mittelständischen Unternehmens. „Der Dokumentationsaufwand ist für kleinere Unternehmen nicht zu leisten“, ärgert sich Roland Stelzer, geschäftsführender Gesellschafter von Cotonea,. „Allein damit kann man eine Halbtagskraft beschäftigen. Wir haben keine eigene Compliance-Abteilung wie die Großen.“ Zunächst habe es vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die Zusage gegeben, kleinen Unternehmen und Verbänden diesen Aufwand, wenigstens teilweise, zu erstatten. Geschehen sei allerdings nichts, begründet das Unternehmen seine Entscheidung.

Es ist aber nicht allein dieser Umstand, der Roland Stelzer ärgert. Bei jeder zu treffenden Entscheidung fallen die Forderungen der kleinen, oft sehr engagierten Textilhersteller „unter den Tisch“, weshalb diese eine Quote gefordert haben, mit der ihre Belange berücksichtigt werden. Dem wurde zwar zugestimmt – geschehen sei aber auch an dieser Stelle nichts. „Ich sehe nicht ein, dass nur die großen Unternehmen entscheidungsrelevant sind. Das führt dazu, dass wirklich nachhaltige Vorschläge, die vielleicht mehr Aufwand und Kosten erfordern, nicht aufgegriffen werden.“

Waren anfangs noch 20 kleine Hersteller Mitglied im Textilbündnis, sind es mittlerweile nur noch vier. 16 haben stillschweigend das Handtuch geworfen. „Auch wir ziehen uns nach jetzt vier Jahren, in denen wir uns gemeinsam mit den anderen kleinen Unternehmen sehr stark engagiert haben, aus dem Textilbündnis zurück“, sagt Stelzer. „Aber wir tun das nicht, ohne diese Missstände öffentlich zu machen.“ Mit nur noch drei kleinen Mitgliedsunternehmen sind die Großen nun unter sich und müssen sich mit „unorthodoxen“ Vorschlägen nicht mehr beschäftigen.


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