Lieferkette Nachrichten

Für eine nachhaltige Rohstofflieferkette

© DarkoStojanovic/CCO

Der Automobilkonzern Daimler verstärkt seine Aktivitäten für eine nachhaltige Rohstofflieferkette und tritt weiteren Initiativen bei.

Stuttgart (csr-news) > Als Teil der Offensive für eine nachhaltige Rohstofflieferkette schließt sich die Daimler AG in Initiativen mit Verbänden, Organisationen und Wettbewerbern zusammen. Das gemeinsame Ziel ist klar: Zertifizierbare Standards, eine saubere Herkunft und Transparenz bei der Beschaffung von risikobehafteteten Rohstoffen sowie eine spürbare Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen vor Ort. Mit dem Beitritt erweitert die Daimler AG ihr breites Engagement in Initiativen und setzt sich aktiv für mehr Transparenz in der globalen Rohstofflieferkette ein. Das Unternehmen geht damit den nächsten wichtigen Schritt, um Mobilität nachhaltig zu gestalten.

Der Beitritt in weitere Initiativen ergänzt die Aktivitäten der Daimler AG für einen verantwortungsbewussten Rohstoffbezug und verstärkt deren Wirkung. Im Fokus der Initiativen steht zunächst die Beschaffung von Kobalt, Stahl und Aluminium. Ein künftiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Rohstoffbeschaffung ist die vollständige Transparenz der Lieferketten wie beispielsweise für die Batteriezellenfertigung. Darin enthalten sind neben Kobalt auch Lithium, Nickel, Kupfer und Mangan. „Der Ausbau der Elektromobilität stellt neue Anforderungen an die Automobilindustrie und speziell an den Einkauf. Wir sind uns der Verantwortung bei der Beschaffung von Rohstoffen bewusst und bündeln über die Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftsunternehmen in diesen Initiativen unsere Kräfte“, sagt Sabine Angermann, Bereichsleiterin Einkauf und Lieferantenqualität für Rohmaterial und Strategie, Mercedes-Benz Cars.

Systematische Prüfung von Menschenrechtsrisiken

Renata Jungo Brüngger, Vorstandsmitglied Daimler AG, Integrität und Recht: „Der Beitritt zu Initiativen ist eine wichtige und sinnvolle Ergänzung zu unseren eigenen Aktivitäten zur Achtung der Menschenrechte wie dem Human Rights Respect System. So können wir zu dauerhaften Verbesserungen für die betroffenen Menschen beitragen.“ Mit dem Human Rights Respect System entwickelt die Daimler AG einen ganzheitlichen systematischen Ansatz zur Achtung der Menschenrechte sowohl in den eigenen Mehrheitsgesellschaften als auch in der Lieferkette. Als eine wichtige Maßnahme hat das Unternehmen rund 50 potentielle Risiko-Rohstoffe identifiziert. Ziel ist es, die Lieferketten für diese potentiellen Risiko-Rohstoffe sukzessive transparent zu machen und risikobasiert zielgerichtete Maßnahmen zu ergreifen.

Engagement in Initiativen verstärkt Wirkung

Im Sinne einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie wird mit dem Beitritt in die vier Initiativen der gesamte Lebenszyklus eines Produkts betrachtet – von der Entwicklung, über den Einkauf und die Produktion bis hin zum Recycling. „Mit jeder Initiative verfolgen wir konkrete Ziele und gehen entschlossen an die Umsetzung. Wir setzen uns für zertifizierbare Standards ein, um in der gesamten Lieferkette ein einheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit zu schaffen und umzusetzen“, so Angermann.

Bei der Produktion elektrifizierter Fahrzeuge ist Kobalt eine Schlüsselkomponente. Unternehmen, die mit dem Rohstoff Kobalt arbeiten, sind mit dem Risiko konfrontiert, dass beim Kobalt-Abbau Verletzungen von Menschenrechten nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Daher ist die Daimler AG der Responsible Cobalt Initiative beigetreten. Hier entwickelt die Daimler AG gemeinsam mit anderen Unternehmen und NGOs, Regierungsvertretern und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Maßnahmen zur Bekämpfung von sozialen und ökologischen Risiken in der gesamten Kobaltlieferkette. So soll insbesondere das Risiko der Kinderarbeit ausgeschlossen sowie Transparenz und Governance erhöht werden.

Um zu verhindern, dass konfliktbehaftetes Material in die Lieferkette eingeschleust wird, beteiligt sich das Unternehmen außerdem aktiv an der Responsible Minerals Initiative. Diese setzt ein selbst entwickeltes, unabhängiges Zertifizierungsschema für Raffinerien und Hütten ein, um nachzuweisen, dass Systeme vorhanden sind, die die verantwortungsvolle Beschaffung von Mineralien sicherstellen. Außerdem stellt die Responsible Minerals Initiative Unternehmen zahlreiche Hilfsmittel und Informationsquellen für eine verantwortungsvolle Beschaffung von Mineralien zur Verfügung. Auf diese Weise wird die nachhaltige Beschaffung von sogenannten Konfliktmineralien gefördert und mehr Transparenz in der Lieferkette geschaffen.

Aluminium spielt als Werkstoff im Leichtbau von Elektroautos eine immer größere Rolle, da es im Vergleich zu Stahl wesentlich leichter ist. Daimler ist Teil der gemeinnützigen Aluminium Stewardship Initiative geworden, um die Umsetzung eines unabhängigen Zertifizierungsschemas für die gesamte Aluminium-Wertschöpfungskette zu unterstützen. Mit einem intensivierten Dialog mit allen Stakeholdern der Aluminium-Lieferkette sollen kontinuierlich messbare Verbesserungen im Bereich Soziales, Umwelt und verantwortungsvoller Geschäftsführung erreicht werden – von der Aluminium Herstellung, über die Verwendung bis hin zum Recycling.

Stahl ist der anteilig am meisten verwendete Werkstoff im Auto und stellt die weltgrößte Rohstoffindustrie dar. Die Herstellung von Stahl ist sehr energieintensiv und somit für einen großen Anteil der CO²-Emissionen in der Herstellungsphase verantwortlich. Die Responsible Steel Initiative erhöht die Transparenz in der Lieferkette, indem sie ein Zertifizierungsschema entwickelt. Außerdem setzt sie sich für die Erschließung von CO2-Potenzialen bei der Herstellung ein.

Zudem ist die Daimler AG Lead Partner der Brancheninitiative „Drive Sustainability“, eine europäische Automobil-Arbeitsgruppe innerhalb des Unternehmensnetzwerks CSR Europe, die Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in Lieferketten vorantreibt. Als Lead Partner wird die Daimler AG sich weiter aktiv einbringen, um branchenweit die Erhöhung von Nachhaltigkeitsstandards in der Lieferkette zu unterstützen. Ein wichtiges dort entwickeltes Tool ist ein einheitlicher Nachhaltigkeitsfragebogen. Außerdem werden gemeinsame Trainings und Workshops für Lieferanten angeboten, um diese bei der Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsleistung zu unterstützen.


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