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Corporate Citizenship braucht Personal Citizenship: Woche des bürgerschaftlichen Engagements eröffnet

„Bürgerschaftliches Engagement auch in der Wirtschaft muss über das Eigeninteresse deutlich spürbar hinausgehen.“ Das sagte Alt-Bischof Wolfgang Huber, der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, bei der Auftaktveranstaltung der „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ in Berlin. Zugleich betonte Huber, gemeinwohlorientiertes Handeln beruhe nicht auf Selbstverleugnung.

Berlin (csr-news) – „Bürgerschaftliches Engagement auch in der Wirtschaft muss über das Eigeninteresse deutlich spürbar hinausgehen.“ Das sagte Alt-Bischof Wolfgang Huber, der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, am 24. September bei der Auftaktveranstaltung der „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ in Berlin. Zugleich betonte Huber, gemeinwohlorientiertes Handeln beruhe nicht auf Selbstverleugnung. Nichts spreche dagegen, dass ein solches Handeln das Vertrauen in ein Unternehmen erhöhe und sich wirtschaftlich positiv auswirke. Jedoch hätten viele Marktteilnehmer ein waches Gespür dafür entwickelt, „ob Sponsoring nur der Steigerung des Profits dient oder ob das soziale Engagement im eigenen Unternehmen oder das kulturelle Engagement in der eigenen Region in seinem Eigenwert anerkannt wird und deshalb auch einen Mehrwert hervorbringt“, so der Theologe. Corporate Social Responsibility müsse zudem die Förderung individueller Sozialkompetenz einschließen und Corporate Citizenship müsse auf Personal Citizenship beruhen, sagte Huber. Das Thema „Unternehmensengagement“ bildet eines von drei Schwerpunktthemen der zum achten Mal veranstalteten „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“.

Unternehmen sind Mitarbeiter

Der Vorstandsvorsitzende der BP Europe SE, Michael Schmidt, wies auf die Verflechtung zwischen Unternehmen und Gesellschaft hin. „Unternehmen sind Teil der Gesellschaft. Unternehmen sind Mitarbeiter, das sind Menschen“, sagte Schmidt. Corporate Volunteering sei der Versuch, „eine Einstellung auf den Weg zu bringen, auch im Unternehmen“. So gehe es etwa beim Projekt Seitenwechsel, bei dem Unternehmensmitarbeiter im gemeinnützigen Sektor tätig werden, um den Erwerb von Sozialkompetenz. Aus eigener Erfahrung wisse er: „Da kommen Sie anders heraus als Sie hereingegangen sind“, so Schmidt. Dass Corporate Volunteering nicht nur für große Unternehmen eine Chance sei, betonte der Berliner Caritas-Direktor Mario Junglas: „Es gibt kein Unternehmen, das zu klein wäre für ein bürgerschaftliches Engagement.“ Gerade die kleinen Unternehmen besäßen beim Community Organizing, dem Engagement für eine Region, eine besondere Bedeutung.

Engagieren sich Unternehmen genug?

Unterschiedliche Auffassungen gab es zu der Frage, ob sich Unternehmen genug für die Gesellschaft engagieren. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend, Hermann Kues, sagte: „Es gibt auch jetzt schon eine ungeheuer stabile Quote von Unternehmen, die sich engagieren.“ Dies seien etwa zwei Drittel der Unternehmen. Ihm widersprach der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann: Die Wirtschaft sei nicht so stark engagiert, wie dies zu wünschen wäre, sagte Zimmermann.

Foto: Alt-Bischof Wolfgang Huber


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