CSR-Wissen Nachhaltigkeitsmanagement

Leitlinie

Autor des Beitrags: Bernhard ColsmanExperte für Controlling und Nachhaltigkeitsmanagement


Eine Leitlinie ist ein normatives Instrument zur Beschreibung eines Handlungs- und Orientierungsrahmens. Sie ist eine schriftliche Erklärung des Selbstverständnis, der Prinzipien und der inneren Motivation. Sie bildet die Identität des Unter-nehmens ab. Eine Leitlinie verschriftlicht die Grundsätze und Eckpunkte für die Unternehmensaktivitäten. Die Verhaltensweisen und Grundwerte des Unternehmens werden festgehalten. In einer Organisation kann es nur eine übergeordnete Leitlinie geben. Im Idealfall haben Teile der Organisation (z.B. Betriebsstätten, Abteilungen) und Mitarbeiter eigene abgeleitete Leitlinien.

1. Bedeutung

Die Zusammenfassung der Unternehmensgrundsätze in einer Leitlinie unterstützt die Entwicklung einer Unternehmensidentität, die Imagebildung und die Motivation der Mitarbeiter. Die Leitlinie spannt einen Orientierungsrahmen, auf deren Basis verlässliche Handlungen und Entscheidungen getroffen werden. Sie bildet die Grundlage einer nachhaltigen Unternehmenskultur, sensibilisiert für gemeinsame Prinzipien und beeinflusst die Einstellung und das Verhalten. Die Identifikation der Mitarbeiter mit den Unternehmenszielen wird gestärkt. So schaffen Leitlinien eine Grundlage, um die Effektivität zu erhöhen. Eine Leitlinie bildet auch nach außen ein entsprechendes Image und beeinflusst die Wahrnehmung des Unternehmens und seiner Produkte.

2. Entwicklung

Leitlinien werden individuell gestaltet und formuliert. Sie sind Absichtserklärungen und ersetzen nicht das konkrete Handeln. Ohne Maßnahmen zur Erreichung der verfassten Vorstellungen wird das Unternehmen unglaubwürdig. Eine Leitlinie muss von innen kommen. Daher ist es wichtig, in geeigneter Form alle Mitarbeiter an der Erarbeitung zu beteiligen.

Aus der Beantwortung der folgenden Fragen ergibt sich der Entwicklungsprozess:

1. Vision – Ziel: Warum gibt es das Unternehmen?
2. Prinzipien – Werte: Welche Prinzipien leiten das Handeln?
3. Rollendefinition: Wie wirkt sich das auf die Rollen aus (Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Umwelt, NGOs etc.)?
4. Umsetzung: Welche Maßnahmen unterstützen die Umsetzung? Welche Prozesse/Strukturen sind zu gestalten?

3. Erfolgsfaktoren

Integrität ist ein wichtiges Prinzip. Dies gilt auch bei der Erstellung einer stimmigen Leitlinie, da anderenfalls Anspruch und Wirklichkeit auseinander fallen. Durch die Einbeziehung aller Unternehmensangehörigen und – im Idealfall – durch die Ableitung von Mitarbeiter-/Bereichsleitlinien wird die Wirkung deutlich verstärkt. Das Leitbild darf keine Ansammlung von Allgemeinplätzen sein. Anderenfalls ist es überflüssig, weil nicht orientierungsgebend. In einer Leitlinie geht es nicht darum, schöne Zukunftsbilder zu entwerfen. Erst durch die Formulierung von Zweck und Prinzipien wird die Basis für Zukunftsbilder gelegt.

4. Literatur

  • Colsman, Bernhard: Nachhaltigkeitscontrolling, 2012, Springer-Gabler, Wiesbaden

 


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