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Nachhaltigkeitsbericht der Universität Hamburg: Wenige Hochschulen berichten

Zu Jahresanfang hat die Universität Hamburg ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Erstellt wurde der Bericht von Studierenden der nachhaltigkeitsorientierten Vereinigung oikos. Ob es einen Folgebericht geben wird, ist noch offen. Einzelne Hochschulen haben inzwischen Nachhaltigkeitsberichte vorgelegt, wenige berichten kontinuierlich.

Hamburg (csr-news) – Zu Jahresanfang hat die Universität Hamburg ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Erstellt wurde der Bericht von Studierenden der nachhaltigkeitsorientierten Vereinigung oikos. Ob es einen Folgebericht geben wird, ist noch offen. Einzelne Hochschulen haben inzwischen Nachhaltigkeitsberichte vorgelegt, wenige berichten kontinuierlich.

Im Jahr 2010 erstellte die Universität Hamburg im Rahmen der Exzellenzinitiative ihr Zukunftskonzept „University for a Sustainable Future“. Die Arbeit daran habe viele Universitätsmitglieder für Nachhaltigkeit begeistert, teilte der Präsident der Universität Hamburg, Dieter Lenzen, der Presse mit: „Nachhaltigkeit ist auch ein wissenschaftlicher Innovationsfaktor geworden.“ An der Berichtserstellung haben oikos-Mitglieder zwei Jahre lang gearbeitet. Damit wollen sie einen öffentlichkeitswirksamen Beitrag leisten, „der eine Bestandsaufnahme darstellt und so die bereits begonnene nachhaltige Entwicklung inhaltlich konkreter voranbringt“, so Rouven Keßler von oikos Hamburg.

Der Bericht bietet anhand der Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) eine anschauliche Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitbezügen in Forschung und Lehre sowie der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit der Hochschule. Auch ökonomische Themen werden ausführlich dargestellt. Der Leser erfährt, dass 2010 insgesamt 82 Lehrveranstaltungen mit Nachhaltigkeitsbezug angeboten wurden, die meisten im Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die wenigsten im Fachbereich Recht. Zur sozialen Nachhaltigkeit gehört der Hinweis darauf, dass gehörlosen Studierenden bei Vorträgen, Vorlesungen und Seminaren Gebärdendolmetscher zur Verfügung stehen. Ausführlich verweist der Bericht auf rechtliche Grundlagen einer nachhaltigen Hochschulgestaltung sowie auf dafür zur Verfügung stehende interne und externe Ressourcen. Eine Festlegung auf konkrete Nachhaltigkeitsziele oder eine Quantifizierung des Nachhaltigkeitsengagements mit einem Mehrjahresvergleich finden sich dort nicht. An anderen Stellen sei die Hochschule Selbstverpflichtungen auf Nachhaltigkeitsziele eingegangen, etwa im Rahmen des Audits „Familiengerechte Hochschule“, so eine Universitätssprecherin gegenüber CSR NEWS.

Einen Nachhaltigkeitsbericht initiierte oikos auch für die Universität Bayreuth, der Bericht umfasst die Jahre 2007 und 2008 und fand bisher keine Fortsetzung. Seit 2007 berichtet die Leuphana Universität Lüneburg im zweijährigen Rhythmus über ihre Nachhaltigkeit, der aktuelle Bericht „Schritte in die Zukunft“ bezieht sich auf das Jahr 2011. Die Universität Osnabrück legte für die Jahre 2004 und 2006 Nachhaltigkeitsberichte vor, die Nachhaltigkeitsberichterstattung dort soll fortgesetzt werden. Für das Jahr 2005 und erneut für 2011 legte die Universität Bremen Nachhaltigkeitsberichte vor, die Universität Duisburg-Essen veröffentlichte einen „Jahresbericht Nachhaltige Entwicklung 2010/2011“. In Münster wird an einer Berichterstattung gearbeitet. Noch seltener als an Universitäten sind Nachhaltigkeitsberichte von Fachhochschulen. Einen solchen legte die Hochschule Zittau/Görlitz für das Jahr 2009 vor.

Hochschulverbände wiesen bereits vor Jahren auf die besondere Verantwortung ihrer Mitglieder hin. Bereits 1994 hatte der Verband der europäischen Hochschulen (CRE) gefordert: „Die Universitäten sollen eine konkrete Verpflichtung für die Grundsätze und Realisierung von Umweltschutz und nachhaltiger Entwicklung innerhalb der Lehre und Forschung eingehen.“ Und die deutsche Hochschulrektorenkonferenz (HRK) erklärte 2009 in Bezug auf die gesellschaftliche Orientierung am Leitbild Nachhaltigkeit: „Bei der Verwirklichung nachhaltiger Entwicklung im Sinne dieses Leitbilds kommt den Hochschulen – institutionell und individuell für alle in ihr arbeitenden Personen – eine herausragende Bedeutung zu“.


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