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Alkohol: ein aktuelles Thema gesellschaftlicher Unternehmensverantwortung

Hückeswagen > Alkoholmissbrauch ist ein aktuelles Thema in den Medien und betrifft die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung. Gestern und heute erlebte eine Studie der GEK (Gmünder ErsatzKasse) eine große Medienresonanz. Die wichtigsten Ergebnisse: Alkohol wird heute bereits viel öfter vor dem 12. Lebensjahr konsumiert. Der Anteil der wegen Alkoholproblemen behandelten Jugendlichen hat sich zwischen 2002 und 2008 verdoppelt. Und: Auf Jugendliche, die nach übermäßigem Alkoholkonsum im Krankenhaus landen, hat das kaum eine abschreckende Wirkung. In der öffentlichen Diskussion dieses Themas wird dabei auch die Rolle des Handels kritisch beleuchtet, der allerdings in Sachen Jugendschutz seit einigen Monaten seine Verantwortung verstärkt wahrnimmt. Jüngstes Beispiel ist der Netto-Markendiscount:

Die Ladenkette hat ihr Kassensystem jüngst um die Funktion der Alterskontrolle erweitert. Die neue Version unterscheidet zwischen Produkten, die an Kunden ab dem 16. Lebensjahr und die an solche ab dem 18. Lebensjahr verkauft werden können. Ein akustisches Signal weist die Verkäuferinnen auf die Jugendschutzbestimmungen hin. Nach ersten Tests dieses Kassensystems im Mai wurde es im Juli flächendeckend in allen Netto-Discount-Märkten eingeführt.

Alkohol ist aber auch ein Thema für alle Arbeitgeber – mit Blick auf ihre Beschäftigten. 10 bis 30 Prozent aller Arbeitsunfälle ereignen sich unter Alkoholeinfluss. Für Alkoholkranke gilt: sie fehlen 16mal häufigere, sind 2,5mal häufigere krank, 3,5mal häufigere von Arbeitsunfälle betroffen und ihre Arbeitsleistung ist um 25 Prozent reduziert. Als alkoholsüchtig gelten 5 Prozent aller Beschäftigten und als stark gefährdet weitere 10 Prozent. Am Arbeitsplatz trinken 11 Prozent täglich und 41 Prozent gelegentlich Alkohol. Das meldet das WirtschaftsJournal. Mehr als Grund genug für Arbeitgeber, sich im Rahmen der Corporate Social Responsibility diesem Thema zu stellen.

Eine Hilfe dazu gibt die aktuell erschienene Broschüre „Alkohol am Arbeitsplatz. Ein Leitfaden für die kollegiale Hilfe“. Die Broschüre wird vom „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ des BSI (Bundesverband der Deutschen Spirituosenindustrie) in Kooperation mit der BG Nahrungsmittel und Gaststätten herausgegeben. Die Broschüre sensibilisiert für missbräuchlichen Alkoholkonsum, beschreibt Symptome am Arbeitsplatz und motiviert zur kollegialen Hilfe, indem sie konkrete Reaktionsmöglichkeiten aufzeigt. „Bieten Sie Ihrem Kollegen eine Chance zur Veränderung, indem Sie Probleme und Auffälligkeiten offen und direkt ansprechen“, heißt es dort. Diese Chance sollten wohl auch Vorgesetzte ihren Mitarbeitern bieten.


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